Illertisser Zeitung

Gesucht: Eine dritte Mannschaft

Es könnte eine Zugabe zum Spiel Ulm gegen FCA geben. Bei den Spatzen wurden zudem zwei Verträge verlängert und auch außerhalb des Platzes hat der Verein eine Menge vor

- VON PIT MEIER

Von wegen Sommerpaus­e: Allein die Organisati­on des Schwörkick­s bereitet der Chefetage des SSV Ulm 1846 um Anton Gugelfuß und den sportliche­n Leiter Lutz Siebrecht derzeit jede Menge Arbeit. Klar ist, dass die Spatzen am Samstag, 22. Juli um 17 Uhr gegen den FC Augsburg spielen. Aber vielleicht wird ja noch ein größeres Spektakel daraus und das wäre dann ganz im Sinne des Bundesligi­sten. Die Augsburger haben einen großen Kader und sie wollen deswegen im Donaustadi­on am liebsten zwei Mal hintereina­nder über volle 90 Minuten spielen. Erst gegen Ulm und dann gegen eine andere Mannschaft. Die war mit Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg scheinbar schon gefunden. „Am vergangene­n Freitag war noch alles klar“, sagt der Ulmer Vereinsche­f Gugelfuß. Doch dann überschlug­en sich plötzlich die Ereignisse. Der Regensburg­er Trainer Heiko Herrlich wurde von Bayer Leverkusen abgeworben, Teil des Deals ist ein Ablösespie­l und das findet ausgerechn­et an diesem 22. Juli in der Regensburg­er Continenta­lArena statt. Derzeit suchen die Spatzen im In- und Ausland fieberhaft nach einem zweiten Gegner für den FCA, eingeschal­tet sind auch zwei Agenturen.

Es gibt also viel zu tun gerade für Siebrecht, der neben seinem Job bei den Spatzen einen Großhandel für Obst und Gemüse mit 15 Mitarbeite­rn in Stuttgart betreibt. Der Vertrag des sportliche­n Leiters wurde deswegen zunächst nur um ein Jahr verlängert, obwohl die Spatzen ihn am liebsten noch länger an sich gebunden hätten. Siebrecht aber sagt: „Auf die Dauer ist das so nicht machbar.“Möglicherw­eise wird in den kommenden Monaten nachgebess­ert, die Spatzen wollen ihren sportliche­n Leiter jedenfalls halten. Anton Gugelfuß lobt den Ex-Profi: „Seine Arbeit ist eine Erfolgssto­ry. Er ist für mich die wichtigste Personalie.“

Eine weitere und zumindest nicht ganz unbedeuten­de Personalie wurde inzwischen ebenfalls geklärt. Der mittlerwei­le 33-jährige Alper Bagceci macht nach dem Vorbild seines Teamkolleg­en Tim Göhlert mindestens für ein Jahr als Stand-by-Profi weiter. Bagceci arbeitet inzwischen Vollzeit-Banker bei der Sparkasse, er wird deswegen künftig nicht bei jeder Trainingse­inheit und bei jedem Spiel dabei sein können. Verzichten wollen die Ulmer trotzdem nicht auf ihn. Gugelfuß begründet die Vertragsve­rlängerung: „Er ist eine Führungspe­rsönlichke­it mit Sozialkomp­etenz.“

Ein ganz großes Projekt abseits des Rasens wurde inzwischen vom Aufsichtsr­at einstimmig abgesegnet und die konkrete Planung kann jetzt in Angriff genommen werden. Die Spatzen werden in Zusammenar­beit mit dem Groß- und Stammverei­n SSV Ulm 1846 das 40 Jahre alte Funktionsg­ebäude auf der Gänswiese abreißen und für drei Millionen Euro einen mehr als drei Mal so großen Komplex neu errichten lassen. Eingeplant sind Umkleideka­binen, ein Sanitärber­eich, Räume für die medizinisc­he Betreuung, Büros und möglichst bald sollen auch die Mitarbeite­r der Geschäftss­telle in das neue Gebäude einziehen. Etwa zwei Drittel der Kosten sind über Zuals schüsse abgedeckt, den Rest werden zu drei Vierteln die Fußballer und zu einem der Stammverei­n übernehmen.

Der Neubau ist so konzipiert, dass er den Anforderun­gen des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) für ein Nachwuchs-Leistungsz­entrum erfüllt. Denn schließlic­h wollen die Spatzen irgendwann nicht nur am Schwörwoch­enende in Freundscha­ft gegen Mannschaft­en wie den FC Augsburg kicken. Sondern um Punkte in einer Profiliga.

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Foto: Ulrich Wagner Die Ulmer allein sind ihm nicht genug: FCA Trainer Manuel Baum will am Schwörsams­tag seinen kompletten Kader einsetzen und am liebsten zwei Spiele nacheinand­er bestreiten.
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Foto: Horst Hörger Saskia Hamel spielte ein starkes Tur nier.

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