Illertisser Zeitung

Zirkuschef weist Kritik der Tierschütz­er zurück

Der „Circus Paul Busch“gastiert in Illertisse­n. Auf dem Programm steht unter anderem eine Show mit Kamelen

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Mutige Artisten, die an einem langen Seil mehrere Meter über dem Boden ihre Kunststück­e präsentier­en – das und andere Attraktion­en verspricht der „Circus Paul Busch“, der von Freitag, 23. Juni, bis Montag, 26. Juni, in Illertisse­n zu Gast sein wird.

In insgesamt fünf Vorstellun­gen zeigen die Mitglieder des Wanderzirk­us ihr Können. Neben menschlich­en Artisten reisen auch 25 Tiere mit dem Zirkus mit und sind in verschiede­ne Dressurnum­mern eingebunde­n. Laut Direktor Henry Frank gibt es zum Beispiel Hunde, die durch Reifen und über Hürden springen oder Pyramiden aufbauen. Neben Hunden gibt es beim „Circus Paul Busch“unter anderem Pferde und Kamele.

Die Zirkus-Mitglieder werden genau wegen dieser Shows regelmäßig mit Vorwürfen von Tierschutz­Aktivisten konfrontie­rt. Der Deutsche Tierschutz­bund sieht unter anderem ein Problem darin, dass die Tiere oft den Auftrittso­rt wechseln müssen, überwiegen­d in kleinen Käfigen und Transportw­agen untergebra­cht sind und dass sie gewaltsam für Künststück­e dressiert werden. Auch die Tierschutz­organisati­on Peta setzt sich für ein Verbot von Hunden, Pferden und Co. im Zirkus ein.

Es komme immer wieder vor, dass Tierschütz­er vor dem Zirkus Flyer verteilen oder die Werbeplaka­te überkleben, berichtet „Circus Paul Busch“-Direktor Frank. Er wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Der Zirkus ist der am meisten kontrollie­rte Tierbetrie­b überhaupt.“An jedem Gastspielo­rt komme das Veterinära­mt des jeweiligen Landratsam­tes zu Kontrollen vorbei. Es werde untersucht, ob die Tiere ausreichen­d Futter und Auslauf haben und ob sie gesund sind. In der Pause habe das Publikum selbst Gelegenhei­t, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und zu sehen, wie unter anderem die Kamele dort leben.

Außerdem kann sich Frank nicht vorstellen, ein Programm ohne beispielsw­eise Hunde, Ponys und Kamele zu zeigen. Er sagt: „Zum klassische­n Zirkus gehören Tiere, Clowns und Artisten. Ohne Tiere wäre es ein Varieté.“Und er will an der Tradition festhalten, die er in seiner Familie bereits in siebter Generation betreibt.

Neben der Tierdressu­r ist im „Circus Paul Busch“zum Beispiel auch Martino Scholl mit dabei. Für seine Stuhlakrob­atik, bei der er die Hocker fast bis unter das Zirkusdach stapelt, wurde der Künstler unter anderem mit dem goldenen Clown beim internatio­nalen Zirkusfest­ival in Lüttich (Belgien) ausgezeich­net. Im Programm sind außerdem Klassiker, wie das Vertikalse­il, bei dem die Turner an einem langen, von der Decke hängenden Tau Künststück­e vorführen oder das Todesrad: ein langes, sich senkrecht im Kreis drehendes Gestänge, an dessen Enden jeweils ein Zylinder angebracht ist, in und auf dem sich die Artisten ohne Sicherung bewegen. Die Vorstellun­gen auf dem Illertisse­r Festplatz finden am Freitag um 16 Uhr, Samstag um 16 und 19.30 Uhr, Sonntag um 15 Uhr sowie am Montag um 15 Uhr statt.

 ?? Foto: Timo Köppel ?? Eine Attraktion des Zirkus: Kamele. Während Tierschütz­er solche Dressuren proble matisch sehen, verteidige­n Zirkusleut­e ihre Vorstellun­gen.
Foto: Timo Köppel Eine Attraktion des Zirkus: Kamele. Während Tierschütz­er solche Dressuren proble matisch sehen, verteidige­n Zirkusleut­e ihre Vorstellun­gen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany