Pfuhl hat alles im Griff
Der Vizemeister startet stark in die neue Zweitliga-Saison. Dagegen verliert der Nachbar. Warum der Ulmer Auftritt trotzdem eine positive Überraschung war
Die Turner des TSV Pfuhl starteten furios in die neue Zweitligasaison. In ihrem ersten Wettkampf bezwangen sie den Aufsteiger TV Schiltach mit 44:22 Punkten und trumpften mit einer starken Mannschaftsleistung auf.
Bereits am Boden gingen die Pfuhler überraschend deutlich mit 12:3 in Führung und Trainer Rolandas Zaksauskas freute sich darüber, dass seine Taktik aufgegangen war: „Das Losglück hat es uns ermöglicht, den Gegner starten zu lassen. Wir haben also durchgezogen und dessen Übungen geturnt.“Auch am Pauschenpferd ließen die Pfuhler nicht locker. Lediglich der Schweizer Christian Baumann konnte für den TV Schiltach punkten, während wiederum drei der vier Duelle an die Neu-Ulmer Vorstädter gingen. Die Gäste holten sich allerdings an den mit einem 7:4 den ersten Gerätepunkt. Spezialist Jonas Useldinger war dennoch zufrieden: „Wir wussten, dass es an diesem Gerät schwer für uns werden würde. Mit Pascal Weber und Philipp Schulthess konnten schließlich zwei etatmäßige Ringeturner nicht ans Gerät. Aber wir haben uns sehr gut aus der Affäre gezogen.“
Nach der Halbzeitpause ließen die Pfuhler dann nichts mehr anbrennen. Sie gewannen die Sprungwertung mit 10:0 Punkten und konnten trotz des Verlusts der Barrenwertung das Ergebnis souverän ins Ziel bringen. Ihr Trainer lobte seine Mannschaft überschwänglich: „Ich bin von diesem Auftritt begeistert. Die Vorbereitung war aufgrund des frühen Saisonstarts eine Herausforderung. Beim Abschlusstraining am Donnerstag sah das noch nicht so rund aus, aber manchmal können mich die Jungs auch positiv überraschen.“
Durch den Sieg steht der TSV Pfuhl nach dem ersten Wettkampftag auf dem dritten Tabellenplatz der Zweiten Bundesliga und trifft am kommenden Samstag (18 Uhr) auswärts auf den TSV Buttenwiesen, der in seinem ersten Wettkampf den SSV Ulm 1846 am Kuhberg erwartungsgemäß mit 39:36 geschlagen hat. Überraschend war eher die Tatsache, dass die personell geschwächten Ulmer bis zum letzten Gerät mithalten konnten.
Am Boden holte Daniel Radeanu vier Punkte, Zweitliga-Debütant Robin Rösler legte nach der unglücklichen Verletzung seines Gegners Anselm Schmid gar fünf Zähler nach und sicherte damit den 9:6-Sieg an diesem Gerät. Am Pauschenpferd mussten allerdings Matthias Mayer und Nils Greber vom Gerät. Punkten konnte lediglich Levente Vágner, sodass es zur Pause 18:12 für die Gäste hieß.
Knackpunkt war nach der HalbRingen zeit der Sprungtisch. Hier machte sich das Fehlen von Lukas Greber und Fabian Erthle auf Ulmer Seite besonders schmerzlich bemerkbar. Buttenwiesen zog mit 11:3 deutlich davon und schien auf der sicheren Siegerstraße. Doch die Ulmer präsentierten sich als echtes Team. An den letzten beiden Geräten griff sogar Erthle ins Geschehen ein und sicherte zusammen mit Vágner den 6:3-Erfolg am Barren. Zehn Punkte Rückstand schienen am Reck dennoch nicht aufholbar. Doch gleich in den ersten beiden Duellen spielten die Nerven den Gästeturnern einen Streich. Buttenwiesen hatte aber noch einen Pfeil im Köcher: Im Ausländerduell trat für die Gäste der Aserbaidschaner Petro Pakhnyuk an und legte eine schwierige Übung vor, die Ulms Daniel Radeanu kontern, aber nicht übertreffen konnte. Im letzten Duell holte dann Erthle nur zwei statt der für den Mannschaftssieg nötigen fünf Punkte.