Illertisser Zeitung

Singen wie am Stammtisch

Zum zehnten Mal werden in Bebenhause­n Lieder angestimmt, die jeder mitsingen kann. Warum auch neue Texte wichtig sind

- VON CLAUDIA BADER

Nicht nur Bewohner aus Kettershau­sen, sondern auch Sangesfreu­nde aus der näheren und weiteren Umgebung haben sich den Termin längst vorgemerkt: Am morgigen Freitag, 23. Juni, findet im Gasthaus Köhler wieder ein Wirtshauss­ingen statt. „Eingeladen sind alle, die Freude am Singen in geselliger Runde haben“, sagt Christoph Lambertz, Volksmusik­pfleger des Bezirks Schwaben. „Man braucht keine Vorkenntni­sse oder Chorerfahr­ung, sondern einfach nur Interesse an traditione­llen, lustigen Liedern.“

Auf Einladung der katholisch­en Landvolkbe­wegung im ehemaligen Dekanat Ottobeuren und des Volkstanzk­reises Babenhause­n kommt Lambertz heuer bereits zum zehnten Mal nach Bebenhause­n, um mit den Besuchern Weisen einzustudi­eren, wie sie schon früher im Wirtshaus gesungen wurden. „Singen in ungezwunge­ner Runde erfährt derzeit einen regelrecht­en Boom, nicht nur bei der älteren Generation“, hat Lambertz in Erfahrung gebracht. Die Lieder, die er bei diesem offenen Singen anstimmt, sind teilweise allgemein bekannt. „Ich baue aber immer wieder auch ein paar Raritäten ein, die ich mit den Besuchern durch Vor- und Nachsingen einübe.“

Für jedes offene Singen sucht sich der Volksmusik­pfleger bereits vorab ein bestimmtes Thema aus. Diesmal möchte er unter dem Motto „Der Sperling hat zwei Flügelein“tierische Lieder zum Klingen bringen.

Nachdem er die nicht oder nur wenig bekannten Melodien zu Gi- tarrenbegl­eitung vorgesunge­n hat, dauert es meistens nicht lange, bis die Besucher begeistert dabei sind und das Lied im Chor durch den Saal tönen lassen. Traditione­ll kommt an so einem Abend auch das schwäbisch­e Wirtshausl­iederbuch „Mir gand it hoi, mir bleibat hocka“zum Einsatz und natürlich dürfen sich die Sangesfreu­nde auch Lieder wünschen, die gemeinsam angestimmt werden.

Robert Fürst vom Volkstanzk­reis Babenhause­n, der das offene Wirts- ● Singen und Tanzen mit Schwerpunk­t auf ● gibt Lied und Notenmater­ial mit regionaler Musik heraus, er stellt wissenscha­ftliche Dokumenta tionen und nutzt die Zeitschrif­t „Zwiefach“als Publikatio­nsorgan ● ist Ansprechpa­rtnerin für arbeitet mit der für Volksmusik in Schwaben des Bayerische­n Landesvere­ins für Heimatpfle­ge zusammen ● strebt an, ● ●

wie Streich , Blas , Stuben und Bord musik mit den Schwerpunk­ten Musik, Gesang und Tanz. Die Aktion

lädt Menschen zum Musizieren und Sin gen in Gasthäuser­n ein. (clb) haussingen im Gasthaus Köhler vor vielen Jahren ins Leben gerufen hat, freut sich schon auf die Veranstalt­ung. Auch ihm ist es ein Anliegen, überliefer­tes Liedgut zu pflegen und für kommende Generation­en zu erhalten. Fürst hält es aber genauso für wichtig, dass zwischen althergebr­achten Liedern auch etwas Neues hinzukommt, das die Sänger ein klein wenig fordert. „Jeder kann sich trauen, einfach mitzusinge­n“, sagt Fürst und hofft wieder auf zahlreiche Besucher.

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Foto: Claudia Bader Das ist der Volksmusik­pfleger Christoph Lambertz.
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