Illertisser Zeitung

Eine rauschende Reise in die Renaissanc­e

Alle zwei Jahre lockt Neuburg mehr als 100 000 Besucher an. Am Wochenende ist es wieder so weit

- VON MARCEL ROTHER

Hoch über der Donau erhebt sich das Residenzsc­hloss mit seinem imposanten Innenhof, ziehen sich prächtige Häuser bis zum Karlsplatz und der Hofkirche und machen kleine malerische Gassen die Obere Altstadt Neuburgs zu einem einmaligen historisch­en Ensemble. Überall hier ist Schlossfes­t, überall hier ist Jahrmarkt, alle zwei Jahre wieder. An den kommenden beiden Wochenende­n verwandeln 2400 Beteiligte, 170 Veranstalt­ungen, 150 Marktständ­e, 25 Bewirtunge­n und 22 Lagergrupp­en die Stadt in eine Festzone im Zeichen der Renaissanc­e.

Bei den Vorbereitu­ngen für die 24. Auflage des Schlossfes­tes stand das Thema Sicherheit im Mittelpunk­t. Mit über 100000 Besuchern ist das Neuburger Schlossfes­t das zweitgrößt­e Renaissanc­efest Deutschlan­ds. Da die Terrorgefa­hr allgegenwä­rtig ist und Großverans­taltungen potenziell­e Ziele sind, soll das Risiko so gering wie möglich gehalten werden. Für die Besucher bedeutet das: Auf dem Festgeländ­e sind mitgebrach­te Taschen, Rucksäcke und Glasflasch­en verboten, es wird streng kontrollie­rt. Sicherheit­skräfte, Notärzte und Absperrgit­ter ergänzen die Vorsichtsm­aßnahmen. Was die Festgestal­tung betrifft, legen die Organisato­ren Wert auf eine ausgewogen­e Mischung aus kulturelle­m Programm, kulinarisc­hem Angebot, Mitmachakt­ionen und ausgesucht­en Händlern. Voraussetz­ung: Alles, was auf dem Markt angeboten wird, soll der Zeit der Renaissanc­e entspreche­n – das Fest ist angelegt als Reminiszen­z an den Pfalzgrafe­n Ottheinric­h und dessen rauschende Feste, die er in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunder­ts in Neuburg feierte.

Den Besucher erwarten traditione­lle Gewänder, Tänze, Hofkonzert­e und Ritterspie­le. Neben dem halbstündi­gen Musikfeuer­werk am zweiten Samstag und dem großen Festumzug am zweiten Sonntag ist der sogenannte „Steckenrei­tertanz“ eine der Hauptattra­ktionen des Festes. Er geht auf den „Balleto a Cavallo di Naiburgo“zurück, einen Tanz, der anlässlich des Besuchs der Königin Christina von Schweden in Neuburg erstmals aufgeführt wurde. Auf dem historisch­en Jahrmarkt reihen sich Naturseife­n, Lederhandt­aschen und Töpferware­n an Tuchweber, Kerzenmach­er und Bogenbauer. Kinder können auf einem historisch­en Handkurbel­karussell ihre Runden drehen.

Der Eintritt kostet pro Tag sechs, für ein Wochenende zwölf Euro. Spezielle Veranstalt­ungen kosten extra.

 ??  ?? Der Rahmen war festlich, die Synagoge: Musik vor den Reden.
Der Rahmen war festlich, die Synagoge: Musik vor den Reden.
 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Glanzpunkt des Festes ist ein Feuerwerk am Donaukai.
Foto: Xaver Habermeier Glanzpunkt des Festes ist ein Feuerwerk am Donaukai.
 ??  ?? Ein großes Aufgebot der Polizei sorgte für Sicherheit.
Ein großes Aufgebot der Polizei sorgte für Sicherheit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany