Großbrand in Ulmer Sägewerk
In der Nacht bricht im Industriegebiet ein Feuer aus und zerstört Hallen und Maschinen
Meterhoch schlugen die Flammen in den Nachthimmel und ließen eine riesige Rauchsäule emporsteigen: Beim Brand in einem Ulmer Sägewerk ist in der Nacht zum Mittwoch ein geschätzter Schaden von 1,5 Millionen Euro entstanden. Um 2.15 Uhr meldete ein Zeuge die Flammen, die aus einer Halle an der Oberen Bleiche zu sehen waren und mehrere Maschinen zerstörten.
Die Ulmer Feuerwehr eilte mit einem Großaufgebot zum Brand und begann, die 80 mal 40 Meter große Maschinenhalle abzulöschen. Zur Ursache gibt es laut Ulmer Polizei noch keine näheren Erkenntnisse. Ob das Feuer durch einen Defekt an einer der Maschinen oder gar durch Brandstiftung entfacht wurde, müssen die Ermittlungen zeigen. Wie Feuerwehrmann Peter Langmaier, der den nächtlichen Einsatz leitete, auf Nachfrage mitteilt, haben die Flammen schnell auf ein nebenstehendes Lagergebäude übergegriffen. Auch ein abgestellter Lastwagen brannte komplett aus.
Um den Großbrand in den Griff zu bekommen, wurde das Löschwasser nicht nur aus Hydranten entnommen, sondern auch aus der Blau, die direkt am Sägewerk vorbeifließt. „Das war ein echter Glücksfall“, sagt Langmaier und erklärt, warum: Durch die Nähe zur kleinen Blau habe das Wasser schnell hertransportiert werden können. Die Alternative wäre gewesen, die großen Hydranten an der Blaubeurer Straße anzuzapfen. Somit habe die Polizei zudem nur die beiden Straßen Obere Bleiche und Beim B’Scheid sperren müssen. Langmaier und 84 Kollegen kämpften bis etwa 3.30 Uhr gegen die Flammen. Um 6 Uhr war der Einsatz schließlich beendet. Um sicherzugehen, dass nicht noch irgendwo in den Holzstapeln versteckte Glutnester sind, blieb eine Brandwache tagsüber vor Ort, teilt der Einsatzleiter mit. Doch nicht nur die Flammen beschäftigten die Feuerwehrler – auch der Rauch musste ständig beobachtet werden. Da der Rauch nach dem Löscheinsatz Richtung Westen und Söflingen zog, forderte die Feuerwehr vorsorglich die Bürger auf, die Fenster geschlossen zu halten. „Weil das mitten in der Nacht war – wenn nur wenige Radio hören – haben wir Kontrollfahrten unternommen, um nachzusehen, ob der Rauch herunterdrückt.“Dem sei nicht der Fall gewesen. Da im Sägewerk hauptsächlich Holz verbrannte und keine Kunststoffe, habe keine Gefahr für Anwohner bestanden.