Krankenhäuser: Aus zwei mach eins
Die Standorte Weißenhorn und Illertissen werden zusammengeschlossen – allerdings nur formal. Das hat der zuständige Ausschuss beschlossen. Welche Folgen das hat
Eigentlich sollten die Kreiskliniken Illertissen und Weißenhorn schon seit Jahren als ein Haus geführt werden. So steht es im Vertrag über die Einbringung der Donauklinik Neu-Ulm und der Illertalklinik in Illertissen in die Kreisspitalstiftung Weißenhorn – notariell beglaubigt am 30. Dezember 2004. Doch tatsächlich umgesetzt wurde dieser formale Akt nie. Auf die Frage von Kreisrätin Gundula Gieraths (Grüne) nach den Hintergründen musste Landrat Thorsten Freudenberger (CSU) nun im Kreiskrankenhausausschuss passen: „Ich weiß es nicht.“Regierungsdirektor Martin Leberl, Geschäftsbereichsleiter Zentrale Angelegenheiten und Kliniken, konnte ebenfalls nur spekulieren: „Ich vermute sehr stark, dass man schlicht und ergreifend keine Notwendigkeit gesehen hat.“Das hat sich angesichts der prekären Finanzlage der Kliniken geändert. Um einen hohen Budgetverlust zu vermeiden, der den Kreis weitere Millionen kosten würde, soll der Antrag auf Einhäusigkeit zwischen der Illertalklinik und der Stiftungsklinik nun umgehend beim bayerischen Gesundheitsministerium gestellt werden. Das hat der Krankenhausausschuss gestern einstimmig beschlossen.
Beide Häuser werden damit im Sinne des Krankenhausplanungsrechts zu einer Klinik mit zwei Betriebsstätten. Somit gibt es nur noch ein gemeinsames Budget. Das macht die Klinikleitung flexibler bei den Verhandlungen mit den Krankenkassen. Hintergrund: Die Budgets müssen jedes Jahr neu mit den Kostenträgern Gerold Noerenberg (CSU). „Wir können es uns nicht leisten, Teilbudgets zu verlieren.“Allerdings dürfe der Beschluss nicht dazu führen, dass Abteilungen hin und her geschoben werden. Das sei gar nicht möglich, betonte Thorsten Freudenberger, schließlich gebe es einen Krankenhausplan: „Krankenhäuser sind keine Bauklötze.“
Josef Kränzle (Freie Wähler) regte an, den Namen Illertalklinik trotz des Beschlusses vorläufig zu erhalten. Und Gerold Noerenberg fragte mit Blick auf den vorgesehenen neuen
Leistungen werden mit Punkten vergütet Neuer Name könnte zu Diskussionen führen