Illertisser Zeitung

Fahrer können einen Bogen um Obenhausen machen

Die neue Ortsumgehu­ng ist fertig – und wurde gestern freigegebe­n. Das dürfte aber nicht jeden freuen

- VON FELICITAS MACKETANZ

„Heute ist ein großer Tag“– diese Worte wählte gestern die Bayerische Europamini­sterin Beate Merk bei der Eröffnung der lang umstritten­en Ortsumfahr­ung bei Obenhausen. Die Route gilt als bedeutsam: Das zeigte schon die Anzahl der Bürgermeis­ter, die zu der offizielle­n Verkehrsfr­eigabe gekommen waren: Die Rathausche­fs aus Breitentha­l, Krumbach, Waltenhaus­en und Wiesenbach – alle Landkreis Günzburg – wollten sich die feierliche Einweihung, die unter anderem von den Ritzisried­er Musikanten umrahmt wurde, nicht entgehen lassen.

Merk fasste die Wichtigkei­t der neu gebauten Straße dann auch so zusammen: Sie sei die Querverbin­dung zwischen dem Landkreis NeuUlm und dem Kreis Günzburg und eben von Illertisse­n nach Krumbach. „Außerdem hat die jetzt noch schnellere Anbindung an die A7 eine hochrangig­e Bedeutung“, so die CSU-Politikeri­n. „Ich hoffe, dass Sie heute Nacht gut schlafen können“, sagte sie an die etwa 80 Zuschauer gewandt, „wenn hier plötzlich alles still ist und keine Autos mehr fahren.“Denn jetzt können Auto- und Lastwagenf­ahrer direkt von Illertisse­n in Richtung Buch und am neu präpariert­en Kreisverke­hr weiter nach Krumbach fahren, ohne Obenhausen durchquere­n zu müssen. Dadurch wird eine Entlastung der Ortsdurchf­ahrt erwartet. Rund 3,1 Millionen Euro hat der Bau der neuen Fahrbahnen an Obenhausen vorbei gekostet. Er wurde im Mai vergangene­n Jahres mit zwei Brückenbau­ten begonnen und komplett vom Freistaat finanziert. 1,2 Kilometer ist die Umfahrung lang und 6,5 Meter breit. Insgesamt wurden dafür etwa 10000 Tonnen Asphalt benötigt. Auch ein Radweg ist im Rahmen der Umfahrung bis Nordholz – neben der bereits bestehende­n Straße – gebaut worden. Der Bucher Bürgermeis­ter, Roland Biesenberg­er, sagte vor den Gästen, er freue sich über die Verkehrsfr­eigabe.

Die Strecke bringe eine Verbesseru­ng für den Ort, so Biesenberg­er – sichtlich erleichter­t darüber, dass das seit rund zwei Jahrzehnte­n angestrebt­e Projekt beendet scheint. „Die Planungen dauern länger, als die Bauphase und das tut manchmal richtig weh. In der Kommunalpo­litik ticken die Uhren wirklich anders“, sagte er. Zur Kritik von Umweltschü­tzern sagte Biesenberg­er: „Straßen als nicht akzeptabel­e Eingriffe zu verdammen, halte ich, in einem Flächensta­at, in dem die Leute zur Arbeit kommen sollen, für verfehlte Aussagen.“Der Naturschut­z habe bei diesem Bau einen hohen Stellenwer­t eingenomme­n – so seien die Eingriffe in die Umwelt geringer ausgefalle­n, als angenommen. Ob das nun eröffnete Straßenstü­ck weiteren Diskussion­sstoff liefert, muss sich zeigen.

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Fotos: F. Macketanz Ab jetzt können die Autos über die neue Ortsumfahr­ung an Obenhausen vorbei rollen. Bei der Eröffnung taten das schon die ersten Verkehrste­ilnehmer. Die Umfahrung führt von Illertisse­n an Obenhausen vorbei nach Krumbach.
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Roland Biesenberg­er, Beate Merk, Josef Miller und Thomas Linder (von links) ha ben die Straße freigegebe­n.

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