Illertisser Zeitung

Kollegsaus­bau: Stadträte geben Richtung vor

Jetzt geht es um die Frage: Wer zahlt?

- (caj)

Der angedachte Ausbau des Kollegs der Schulbrüde­r beschäftig­t die Bürger der Vöhlinstad­t: Das zeigte sich gestern Abend in einer Sitzung des Stadtrats, bei der zahlreiche Besucher die Sitzreihen in der Schranne füllten. Auf der Tagesordnu­ng stand das Vorgehen bei der Sanierung des Gymnasiums. Dass diese notwendig ist, scheint unstrittig: Von bröckelnde­n Wänden und maroden Leitungen ist die Rede. Unklar war bislang aber, wie das neue Kolleg aussehen soll.

Wie berichtet, standen drei Alternativ­en zur Wahl, die Reparature­n und Neubauten in unterschie­dlichem Ausmaß ins Auge fassen und die nach Schätzunge­n zwischen 34,2 und 37,6 Millionen Euro kosten sollen. Sie alle bringen aus Sicht der Schulfamil­ie jedoch einen großen Nachteil mit sich: Während der Umbauarbei­ten müsste der Unterricht wohl in Container verlagert werden – eine für Schüler und Lehrer recht nervenaufr­eibende Maßnahme. Die Sorge: Für Eltern könnte das ein Grund sein, eine Bildungsan­stalt in einem anderen Ort auszuwähle­n. Dies im Blick wurde vor Kurzem eine vierte Variante vorgeschla­gen: Sie sieht den Neubau eines Schulgebäu­des auf einem benachbart­en Grundstück der Stadt vor. Erst nachdem die Schüler umgezogen sind, sollen weitere Arbeiten am Altbau stattfinde­n – der von vielen Illertisse­rn als erhaltensw­ert betrachtet­e Hochbau soll stehen bleiben. Container wären dann wohl nicht nötig und die Kosten lägen bei „nur“33,4 Millionen Euro. Aus Sicht der Stadträte scheint das eine gangbare Idee zu sein: Mehrheitli­ch sprachen sie sich dafür aus, die Variante vier weiterzuve­rfolgen. Allerdings müsse noch geklärt werden, wie teuer die Sanierung des zu erhaltende­n Gebäudetei­ls werden soll. Die Summe dafür ist in der jetzigen Kostenschä­tzung noch nicht erfasst.

Mit dem Ratsvotum im Rücken wird Bürgermeis­ter Jürgen Eisen nun Gespräche mit dem Landkreis Neu-Ulm aufnehmen. Es soll es darum gehen, wie das Millionenp­rojekt finanziert werden kann: „Wir brauchen Mittel vom Freistaat und vom Kreis“, betonte Eisen. Denn auch die Sanierung der Realschule steht an. Die Kosten dafür: rund 8,1 Millionen Euro.

 ??  ?? FREITAG, 30. JUNI 2017
FREITAG, 30. JUNI 2017

Newspapers in German

Newspapers from Germany