Wo die Schüler Hörschutz tragen
Die Bellenberger Lindenschule ist jetzt zur Hälfte eine Baustelle. Um den Kindern während des Unterrichts den ärgsten Lärm erträglich zu machen, hat sich der Elternbeirat etwas einfallen lassen
Die Bauarbeiten für die geplante Generalsanierung der Lindenschule in Bellenberg haben begonnen. Dazu wurde im Gebäude eine Zwischenwand eingezogen, um in zwei Abschnitten vorzugehen. Somit erübrigt sich eine kostspielige Containerlösung: Es kann bei laufendem Schulbetrieb gearbeitet werden, indem die Klassen innerhalb des Hauses umziehen. Weil es dennoch großen Lärm geben kann, hat der Elternbeirat alle 150 Kinder mit Hörschutz ausgestattet.
Der erste Sanierungsteil umfasst die Nordhälfte des Gebäudes und soll im März nächsten Jahres fertig sein. Im Bauplan ist ein Abschluss der Generalsanierung Ende des Jahres 2018 vorgesehen. Die kalkulierten Kosten von 3,3 Millionen Euro sollen eingehalten werden, wenngleich sich innerhalb des Betrags einzelne Summen verschieben.
Arbeiten wie Abbruch und Rohbau, Elektroinstallation, Heizung, Fenster, Mess- und Regelungstechnik, Gerüst, Zimmer- und Dachdeckerarbeiten hat der Gemeinderat jüngst vergeben. Der erste Bauabschnitt hat mit Abbrucharbeiten begonnen, wovon hauptsächlich Sanitäranlagen, Treppenhaus, Foyer und Lehrerzimmer betroffen sind. Letzteres wird vergrößert und der verbliebene Eingang auf einen Fluchtweg reduziert. Schon jetzt ist die Schule über den Eingang zur Festhalle zu betreten, er wird dann zum barrierefreien Schulhaupteingang erweitert.
Für diesen ersten Bauabschnitt musste innerhalb des Gebäudes umgezogen werden: Die Verwaltung mit Lehrern, Rektorin Irene Schmid und Sekretärin teilt sich nun den Mehrzweckraum. Nach dem Umbau soll dort die Mensa einziehen. Drei weitere Klassen sind in Fachund Vereinsräume, teils im Untergeschoss, umgezogen. Für die Kinder der offenen Ganztagsschule wurde der Gymnastikraum mit Bodenbelag und Schalldämmung entsprechend hergerichtet, damit sie während der kompletten Umbauzeit dort bleiben können. Eine leere Wohnung im ehemaligen Lehrerhaus hat die Gemeinde nicht weitervermietet, sodass in einem Zimmer das „Lesestübchen“der offenen Ganztagsschule unterkommt. Die übrigen Räume werden für Lagerzwecke benötigt. Weitere Sachen lagern auf dem, nun im Besitz der Gemeinde befindlichen Schrapp-Areal. Rektorin Irene Schmidt, die in Sachen Schulsanierung mit dem Gemeinderat im Austausch steht, sagt, Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller habe ihr nötigenfalls noch weiteren Stauraum in Aussicht gestellt.
Irene Schmidt berichtet, dass den Anfang zur jetzigen, energetische Richtlinien berücksichtigenden Generalsanierung die veralteten Sanitäranlagen gemacht haben. „Der älteste Teil der Schule stammt von 1954“, informiert Schmidt. Nun freuen sich alle auf die neue Schule. Allerdings wird es Umstellungen geben, so die Rektorin. Aus Gründen des Brandschutzes müssen Treppenhaus und Flure freigehalten werden, was bislang im Sinne des vorgeschriebenen offenen Unterrichts anders gehandhabt wurde. Auch das Aufstellen von Garderoben vor den Klassenräumen ist verboten. „Da müssen wir uns etwas einfallen lassen“, sagt die Schulleiterin.