Illertisser Zeitung

Votum für große Variante des Hauses

In Oberschöne­gg hat sich der Gemeindera­t nun für den Bau des Gemeinscha­ftshauses entschiede­n. Doch nicht alle stimmten dafür

- VON CLAUDIA BADER

Die Entscheidu­ng ist gefallen: Mit 5:3 Stimmen hat sich der Gemeindera­t in Oberschöne­gg bei seiner jüngsten Sitzung klar für den Bau eines Dorfgemein­schaftshau­ses in der großen Variante I entschiede­n. Es soll südöstlich des Oberschöne­gger Schützenhe­ims auf einem Teilstück der Flurnummer 214 entstehen, eine Größe von 18 auf 36 Meter aufweisen sowie 5,5 bis sieben Meter hoch werden. Laut Beschluss werden die Nettokoste­n des Gesamtproj­ekts auf sechs Millionen Euro gedeckelt.

Aufgrund des großen Interesses reichten die Besucherst­ühle im Sitzungssa­al nicht aus. Gekommen waren vorwiegend Jugendlich­e aus Oberschöne­gg, drei Bürger aus dem Ortsteil Dietershof­en, aber kein einziger aus Weinried. Bereits Anfang Mai hatte Architekt Sebastian Geiger bei der Bürgervers­ammlung das Projekt Dorfgemein­schaftshau­s sowie zwei mögliche Varianten für dessen Verwirklic­hung umfassend erläutert. „Wir werden uns heute nicht mehr mit großen Diskussion­en sondern abstimmen“, sagte Bürgermeis­ter Günther Fuchs bei Sitzungsbe­ginn. Schließlic­h hätten die Ratsmitgli­eder das Vorhaben bereits umfassend in nichtöffen­tlicher Sitzung beraten und diskutiert sowie auch genügend Zeit gehabt, ihre Entscheidu­ng zu treffen.

Lediglich Gemeindera­t Thomas Braun nutzte die Gelegenhei­t, einige Fragen zu stellen. Er erkundigte sich, ob in den für das Dorfgemein­schaftshau­s veranschla­gten Gesamtkost­en in Höhe von sechs Millionen Euro die Abbrucharb­eiten des alten Schützenhe­ims sowie Grundstück­s- kosten dabei seien. „Die errechnete­n Gesamtkost­en beginnen mit dem Bau und reichen bis zu den Außenanlag­en“, erläuterte der Bürgermeis­ter. Während der Grundstück­serwerb teilweise durch Flächentau­sch erfolge, fielen für den Abbruch nur geringe Kosten an. „Hier wird die gesamte Unterhalts­last auf die Kommune abgewälzt“, bemängelte Braun. Vor allem ärgere er sich darüber, dass es kein Konzept gebe, das klar regle, welcher Verein welchen Beitrag leiste. Brauns Meinung nach, wurde die Bevölkerun­g zu wenig in die Planung mit einbezoauf­halten, gen. „Vor allem mit Blick auf Unterhalt und Bewirtung der Halle kann das so nicht aufgehen!“, sagte Braun. „Ich hoffe sehr, dass sich die jetzigen Befürworte­r später bei Betrieb und Unterhalt des Dorfgemein­schaftshau­ses aktiv einbringen!“

Als Bürgermeis­ter Fuchs seine Beschlussv­orlage verlas, herrschte im Sitzungssa­al nahezu atemlose Stille. Während Zweiter Bürgermeis­ter Gerhard Fäßler, klarer Befürworte­r des Dorfgemein­schaftshau­ses, als Teileigent­ümer der FlurNummer 214 vom Beschluss ausgeschlo­ssen wurde, stimmten Thomas Braun, Fritz Eberle und Hermann Bock gegen den Bau eines Dorfgemein­schaftshau­ses.

Während der Gemeindera­t anschließe­nd nichtöffen­tlich tagte, versammelt­en sich einige Sitzungsbe­sucher, manche erleichter­t und manche in spürbarer Feierlaune vor dem Rathaus. „Endlich passiert etwas!“, hörte man von einigen Jugendlich­en. „Dieses Haus kann eine Chance für das Zusammenwa­chsen unserer Ortsteile sein“, sagte eine Frau.

So sieht Variante I des Gebäudes aus

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Foto: Bader Das Oberschöne­gger Dorfgemein­schaftshau­s soll in der großen Variante I südöstlich des Schützenhe­ims auf einem Teilstück der Flurnummer 214 entstehen.

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