Votum für große Variante des Hauses
In Oberschönegg hat sich der Gemeinderat nun für den Bau des Gemeinschaftshauses entschieden. Doch nicht alle stimmten dafür
Die Entscheidung ist gefallen: Mit 5:3 Stimmen hat sich der Gemeinderat in Oberschönegg bei seiner jüngsten Sitzung klar für den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses in der großen Variante I entschieden. Es soll südöstlich des Oberschönegger Schützenheims auf einem Teilstück der Flurnummer 214 entstehen, eine Größe von 18 auf 36 Meter aufweisen sowie 5,5 bis sieben Meter hoch werden. Laut Beschluss werden die Nettokosten des Gesamtprojekts auf sechs Millionen Euro gedeckelt.
Aufgrund des großen Interesses reichten die Besucherstühle im Sitzungssaal nicht aus. Gekommen waren vorwiegend Jugendliche aus Oberschönegg, drei Bürger aus dem Ortsteil Dietershofen, aber kein einziger aus Weinried. Bereits Anfang Mai hatte Architekt Sebastian Geiger bei der Bürgerversammlung das Projekt Dorfgemeinschaftshaus sowie zwei mögliche Varianten für dessen Verwirklichung umfassend erläutert. „Wir werden uns heute nicht mehr mit großen Diskussionen sondern abstimmen“, sagte Bürgermeister Günther Fuchs bei Sitzungsbeginn. Schließlich hätten die Ratsmitglieder das Vorhaben bereits umfassend in nichtöffentlicher Sitzung beraten und diskutiert sowie auch genügend Zeit gehabt, ihre Entscheidung zu treffen.
Lediglich Gemeinderat Thomas Braun nutzte die Gelegenheit, einige Fragen zu stellen. Er erkundigte sich, ob in den für das Dorfgemeinschaftshaus veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von sechs Millionen Euro die Abbrucharbeiten des alten Schützenheims sowie Grundstücks- kosten dabei seien. „Die errechneten Gesamtkosten beginnen mit dem Bau und reichen bis zu den Außenanlagen“, erläuterte der Bürgermeister. Während der Grundstückserwerb teilweise durch Flächentausch erfolge, fielen für den Abbruch nur geringe Kosten an. „Hier wird die gesamte Unterhaltslast auf die Kommune abgewälzt“, bemängelte Braun. Vor allem ärgere er sich darüber, dass es kein Konzept gebe, das klar regle, welcher Verein welchen Beitrag leiste. Brauns Meinung nach, wurde die Bevölkerung zu wenig in die Planung mit einbezoaufhalten, gen. „Vor allem mit Blick auf Unterhalt und Bewirtung der Halle kann das so nicht aufgehen!“, sagte Braun. „Ich hoffe sehr, dass sich die jetzigen Befürworter später bei Betrieb und Unterhalt des Dorfgemeinschaftshauses aktiv einbringen!“
Als Bürgermeister Fuchs seine Beschlussvorlage verlas, herrschte im Sitzungssaal nahezu atemlose Stille. Während Zweiter Bürgermeister Gerhard Fäßler, klarer Befürworter des Dorfgemeinschaftshauses, als Teileigentümer der FlurNummer 214 vom Beschluss ausgeschlossen wurde, stimmten Thomas Braun, Fritz Eberle und Hermann Bock gegen den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses.
Während der Gemeinderat anschließend nichtöffentlich tagte, versammelten sich einige Sitzungsbesucher, manche erleichtert und manche in spürbarer Feierlaune vor dem Rathaus. „Endlich passiert etwas!“, hörte man von einigen Jugendlichen. „Dieses Haus kann eine Chance für das Zusammenwachsen unserer Ortsteile sein“, sagte eine Frau.
So sieht Variante I des Gebäudes aus