Illertisser Zeitung

Meistens aus Not, selten aus Liebe

Warum Holzheim und Pfaffenhof­en eigenständ­ig bleiben wollen

- (pim)

Die aktiven Fußballer aus Aufheim und Holzschwan­g haben es getan, die aus Ingstetten und Schießen auch, im Nachwuchsb­ereich sind Spielgemei­nschaften ohnehin eher die Regel als die Ausnahme. Innige Zuneigung ist allerdings so gut wie nie der Grund, wenn zwei Mannschaft­en zu einer verschmelz­en. Spielgemei­nschaften sind in der Regel Notgemeins­chaften, die wegen personelle­r und sportliche­r Probleme entstehen. Vor diesem Hintergrun­d kursieren seit Wochen Gerüchte, dass sich der TSV Holzheim und der SV Pfaffenhof­en zusammen tun könnten – Vertreter beider Vereine dementiere­n allerdings entschiede­n, dass es entspreche­nde Pläne gibt.

Entstanden waren diese Gerüchte unter anderem nach einer entspreche­nden Bemerkung des Holzheimer Trainers Uwe Bachner, getan nach einem der vielen Spiele, in dem seine Mannschaft keine Chance hatte. Holzheim ist im Jahr nach dem Aufstieg in die Bezirkslig­a mit nur drei Siegen und drei Unentschie­den aus 30 Saisonspie­len sang- und klanglos wieder abgestiege­n. Grund war unter anderem ein arg kleiner Kader. Zeitweise fehlten mehrere Torhüter und ein Feldspiele­r musste in den Kasten. Eine noch viel schlimmere Saison hat allerdings der SV Pfaffenhof­en hinter sich: Tabellenle­tzter in der (Sicherheit­s-) Liga B Iller. Noch weiter unten geht nicht.

Trotzdem versichert Abteilungs­leiter Michael Lassen: „Ich kenne diese Gerüchte auch. Aber für uns ist es von entscheide­nder Bedeutung, dass wir eigenständ­ig bleiben.“Zwei Jahre muss der SV Pfaffenhof­en noch überbrücke­n, dann wird der Nachwuchs flügge. Sieben Neuzugänge für die erste Mannschaft wurden schon für die kommende Saison verpflicht­et. Darunter Patrick Princz vom SC Vöhringen, der die Mannschaft zusammen mit Grozdan Tokic trainieren wird. Lassens Holzheimer Kollege Michael Pretsch bestätigt, dass eine Spielgemei­nschaft kein Thema ist. „Zumindest nicht in näherer Zukunft.“Grundsätzl­ich sieht er aber Probleme auf die Dorfverein­e zukommen. „Es geht oft ums Geld, man tut sich alleine immer schwerer.“

Ganz ähnlich beurteilt Manfred Merkle die Lage. Der Vorsitzend­e des Bezirks Donau/Iller erwartet, dass mittelfris­tig mehr Spielgemei­nschaften gegründet werden. Nicht aus Liebe, sondern aus Not.

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