Unterallgäuer bevorzugen Eigenheim
Warum die 25- bis 40-Jährigen als „Verlierer-Generation“bezeichnet werden
Wohnen in den eigenen vier Wänden: Vom Einfamilienhaus bis zur Eigentumswohnung – im Landkreis Unterallgäu gibt es rund 38 200 Wohnungen, für die keine Miete bezahlt werden muss. Denn ihre Eigentümer nutzen sie selbst. Die Wohneigentumsquote im Kreis Unterallgäu liegt damit bei rund 65 Prozent.
Das geht aus einer aktuellen Untersuchung zum Wohneigentum hervor, die das Pestel-Institut in Hannover gemacht hat. Zum Vergleich: Im bundesweiten Durchschnitt liegt die Eigentumsquote bei knapp 45 Prozent. Damit sei Deutschland weit weg von einem „Wohneigentümer-Land“und lande im Europa-Vergleich auf dem drittletzten Platz, so das Institut.
Auch vor diesem Hintergrund sieht das Pestel-Institut beim Wohneigentum im Landkreis Unterallgäu „noch Luft nach oben“. Denn es gebe eine neue „VerliererGeneration“, heißt es in einer Pressemitteilung zu der Studie: „Insbesondere die 25- bis 40-Jährigen können sich immer seltener ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung leisten. Immer mehr von ihnen sind gezwungen, zur Miete zu wohnen. Dabei gehören gerade die Jobstarter und Familiengründer eigentlich zur typischen Klientel für Wohnungskauf und Hausbau“, sagt der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther.
Immerhin handle es sich bei den Mittzwanzigern bis Enddreißigern um eine starke Bevölkerungsgruppe: Rund 24100 Menschen dieser Altersgruppe lebten im Kreis Unterallgäu. Ihre Chance auf Wohneigentum sei stark gesunken: „Bei den 25- bis 40-Jährigen ist die Eigentumsquote innerhalb von zwölf Jahren um 17,9 Prozent zurückgegangen“, sagt Matthias Günther. Er beruft sich dabei auf Zahlen aus dem neuesten Mikrozensus.
„Die eigenen vier Wände rangieren bei vielen zwar ganz oben auf der Wunschliste. Aber es hapert oft an guten Bedingungen für eine solide Finanzierung“, so Institutsleiter Matthias Günther. Daran sei auch eine unsichere berufliche Perspektive schuld: Häufig würden gerade jungen Menschen nur Zeitverträge angeboten – für nötige Kredite wollen die Banken jedoch gewisse Sicherheiten. „Vor allem aber fehlt eine staatliche Unterstützung für Wohneigentum, das die Menschen anschließend für sich selbst nutzen“, findet Günther.