Knifflige Aufgabe: Notverbund
Mitarbeiter der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm informieren in Kellmünz über den Zustand der Trinkwasserversorgung. Diese sei gut – doch es gibt auch Baustellen
Die Trinkwasserversorgung stand im Mittelpunkt einer Kellmünzer Marktgemeinderatssitzung. Zentrale Themen waren der Notwasserverbund mit Osterberg, die Anpassung der Betriebsführung und Personalgestaltung an die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Sanierung des Kellmünzer Hochbehälters.
Die Kellmünzer Trinkwasserversorgung ist nach Aussage von Hans-Peter Peschel von den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm (SWU) in einem guten Zustand. Der Hochbehälter zeige Abnutzungserscheinungen und habe mittelfristigen Sanierungsbedarf – was Marktrat Georg Funke freute. Denn vor einigen Jahren habe es ein Gutachten gegeben, in dem der Hochbehälter mit dringendem Sanierungsaufwand bewertet wurde.
Als nicht ganz einfache Aufgabe stufte SWU-Mitarbeiter Günter Geffert den Notwasserverbund mit Osterberg ein. Wie berichtet, könnte zwischen den beiden Gemeinden eine Verbindungsleitung entstehen, durch die im Notfall Trinkwasser gepumpt werden kann. Die Leitung soll vom Hoch- behälter in Kellmünz bis zum Endpunkt der Wasserversorgung in Weiler reichen. An der Endverbindung in Weiler stehe laut Geffert aber nur sehr geringer Druck an. Deshalb sei nicht sicher, wie viel Trinkwasser in Kellmünz ankommen würde. Wenn hingegen von Kellmünz aus mit höherem Druck in Weiler Trinkwasser eingespeist werde, sei spannend, wie sich die Druckverhältnisse dort entwickelten. Geffert ergänzte, dass dies gut und fachgerecht geplant werden müsse.
Übernehmen könnten die Stadtwerke die technische Betriebsführung der Wasserversorgung für die Gemeinde. Laut Geffert sei es für kleinere Versorger wie Kellmünz schwierig, die gesetzlichen Vorgaben und die Qualifizierung des Personals zu gewährleisten. Auch Bürgermeister Michael Obst bestätigte dies. Derzeit könne man neue Regularien noch nicht erfüllen.
Laut Geffert könne das Ulmer Versorgungsunternehmen den Betrieb des Wassernetzes mit fachlich geeignetem Personal sicherstellen. Beordert werden könnten auch Trinkwasseranalysen, Hochbehälterreinigung, Zählermanagement, Notdienste, aber auch Messdienstleistungen oder die Fernüberwachung.
Zweiter Bürgermeister Helmut Rieder betonte, dass die Einhaltung der gesetzlichen Regularien mit gemeindlichem Personal schwierig ist. Die Zeit des günstigen Wassers auf dem Land sei bei Fremdvergabe allerdings auch vorbei. Rat Christian Anders war der Meinung, dass das Angebot der SWU einen guten Ansatz biete. Das Serviceangebot soll auch den anderen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Altenstadt vorgestellt werden. Unter Umständen sei eine VG-weite Lösung möglich. Die Rätegemeinschaft hielt das Angebot für eine interessante Alternative, mit der man sich näher befassen wird.