Drei Zentimeter zu wenig
Ulmer Weitspringer verpasst ganz knapp die Qualifikation
Ein unglücklicher Gala-Sieger und zwei süddeutsche Meisterinnen – die vergangenen Wettkämpfe verliefen für die Leichtathleten des SSV Ulm 1846 spektakulär.
Das sind Geschichten, wie sie nur die Leichtathletik schreibt: Da hatte der 18-jährige Marcel Cymcyk im sechsten Weitsprungversuch mit 7,52 Meter die komplette deutsche Elite hinter sich gelassen und seine Bestleistung um 19 Zentimeter gesteigert und war doch unglücklich. Ganze drei Zentimeter fehlten dem Ulmer in Mannheim zur Norm für die U 20-Europameisterschaft, die er so ersehnt hatte.
Lange war der Wettbewerb vor sich hingedümpelt, angeführt vom bereits qualifizierten Björn-Ole Klehn (Münster) mit 7,34 Meter. Dann schloss erst der Dresdener Simon Zienert auf, ehe Cymcyk, der bis dahin nur 7,06 Meter aufzuweisen hatte, explodierte. „Ich habe endlich mal das Brett und auch mich getroffen“, erklärte der Sieger danach lapidar. Das gelang seinem Vereinskollegen Marcel Mayer mit 6,78 Meter dieses Mal nicht. Ob Cymcyk ohne Norm eine Chance bekommen wird, muss man abwarten. Sonst reiht er sich bei Silas Ristl und Antonia Kinzel ein, die in den vergangenen Wochen ebenfalls um Zentimeter an einer Nominierung für die Europa- beziehungsweise Weltmeisterschaft vorbei schrammten.
Beide zeigten bei den süddeutschen Meisterschaften in Wetzlar aber eine tolle Reaktion. Kinzel sicherte sich mit neuer Bestleistung von 46,57 Meter den Diskus-Titel in der Altersklasse U18 und holte sich mit 15,19 Meter im letzten Versuch auch noch Silber mit der Kugel. Ristl gewann mit der Kugel mit 18,50 Meter ebenfalls Silber hinter seinem Dauerrivalen Simon Bayer (Sindelfingen 19,21) und verbesserte sich mit dem Diskus als Vierter auf 52,79 Meter.
Ebenfalls süddeutsche Meisterin wurde Stabhochspringerin Stefanie Dauber. Nachdem ihre vermeintlich stärksten Konkurrentinnen, die frühere Deutsche Meisterin Carolin Hingst und die Sindelfingerin Martina Schultze, nicht antraten, genügten der Ulmerin zwei saubere Sprünge über 4,00 und 4,15 Meter, um zu gewinnen. Erst 4,25 Meter waren im windigen und kühlen Wetzlar zu hoch. Steigern konnte sich ihre Disziplinkollegin Anna Hanses. Die 16-Jährige überwand erstmals 3,40 Meter und holte sich damit die Silbermedaille.
Bronze ging an Elias Issel über 110 Meter Hürden der U18. Nach 14,57 Sekunden im Vorlauf reichten im Finale 14,87 zum Sprung aufs Treppchen. Im Hochsprung wurde Issel mit 1,76 m Siebter. Sprinterin Svenja Pfetsch (SC Vöhringen) rannte in 12,40 Sekunden über 100 und 25,69 über 200 Meter zwei Mal knapp am Finale vorbei.