Illertisser Zeitung

Ungeheuerl­icher Verdacht

- Welt-Korrespond­enten

VON BERNHARD JUNGINGER zu, würde das bedeuten, dass der Arm des türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan, der kritische Journalist­en in seinem Land gnadenlos verfolgen lässt, bis nach Deutschlan­d reicht. Für den Sultan in Ankara sind selbst schon Reporter Terroriste­n, die mit seinen politische­n Gegnern lediglich sprechen. Das zeigt der Fall des seit Februar in der Türkei inhaftiert­en

Denis Yücel. Sollte sich herausstel­len, dass autoritäre Herrscher aus dem Ausland tatsächlic­h die Arbeit von Journalist­en in Deutschlan­d behindern, ist dies nicht hinnehmbar. und frühere

Nähere Informatio­nen zur Schwere der möglichen Gefahr lehnte das Innenminis­terium mit Verweis auf die Persönlich­keitsrecht­e der Betroffene­n ab.

Die Vergabe der Zugangsber­echtigunge­n zu Großverans­taltungen wie den G20-Gipfel erfolgt laut Steffen Seibert nach dem Prinzip, „größtmögli­chen Zugang zur Berichters­tattung zu gewähren“. Die Verweigeru­ng oder der Entzug einer Akkreditie­rung seien nur die härtesten der Maßnahmen, mit denen auf Sicherheit­sbedenken reagiert werden könne, so Seibert. Und laut Innenminis­terium könne zu den „weicheren“Maßnahmen etwa eine Ausweitung des Personensc­hutzes von Politikern bei Pressekonf­erenzen zählen. Die ausgeschlo­ssenen Berichters­tatter seien „überwiegen­d deutscher Nationalit­ät“. Über die Gründe für ihren Ausschluss werde sie das Bundeskrim­inalamt informiere­n, sofern dies noch nicht geschehen sei.

ZDFJournal­ist.

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