Schwarz und Weiß
Eine Adoption mit verschiedener Hautfarbe kann schwierig sein
In der Familienbehörde wird hitzig diskutiert. So ein „Experiment“hat man bisher noch nie gewagt. Bestimmt wird es für Schlagzeilen sorgen. Das aufstrebende, junge Paar Paul (Regisseur Lucien Jean-Baptiste) und Sali (Aïssa Maïga) will ein Kind adoptieren. Und das Amt hat auch einen geeigneten Kandidaten: Baby Benjamin ist rotblond und blauäugig, seine potenziellen Eltern hingegen sind ziemlich schwarz. Für Paul und seine Frau ist diese besondere Mischung nach kurzem Überlegen absolut kein Problem, wohl aber für ihr Umfeld. Besonders für Salis traditionsbewusste Familie bricht eine Welt zusammen. Auf dem Spielplatz geht die junge Frau maximal als Nanny des Babys durch. Und eine übereifrige Beamtin will dafür sorgen, dass die Familie die Probezeit nicht übersteht.
Jenseits des Eiffelturm-Paris entspinnt sich in „Zum Verwechseln ähnlich“eine kurzweilige, schlaue Komödie mit ernsten Einschlägen. Filmemacher Lucien Jean-Baptiste schickte in seinem Film „Triff die Elisabeths!“eine schwarze Familie auf die Skipiste, wo sie sich als vermeintlicher Fremdkörper erst etablieren musste. Im neuen Film müssen sich die Protagonisten mit einer ganz anderen Form von Kälte auseinandersetzen. „Zum Verwechseln ähnlich“kommt als ziemlich wilde Mixtur daher. Ungemein authentische Szenen mit einem wunderbar bodenständigen Humor werden von plötzlich hereinbrechendem Slapstick aufgemischt, nur damit eine grausam realistische Sequenz die Zuschauer wieder auf den Boden der Realität zurückholen kann. Und so, wie die außergewöhnliche Familienmischung im Film bestens funktioniert, geht auch das Konzept der Erzählung am Ende auf. Natürlich wandelt sich so mancher Saulus ein wenig schnell in einen Paulus. Aber diese Unglaubwürdigkeit nimmt man fürs Happy End gern in Kauf. » (1 Std. 35 Min.), Komödie, Frankreich 2017
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