Logistiker zieht es nach Illerberg
Bis Ende des Jahres will Gerstlauer eine neue Logistikzentrale an der Autobahn fertigstellen. Die Spedition ist nicht das einzige Unternehmen, das sich in Vöhringen ansiedelt
Das Logistikunternehmen Honold mit weltweiten Geschäftsbeziehungen ist bereits seit wenigen Jahren im Vöhringer Norden ansässig. Jetzt gibt es Zuwachs. Nach Informationen unserer Zeitung wird zum Jahresende die Spedition Gerstlauer aus Weißenhorn an der A7 gegenüber der OMV-Tankstelle beziehen. Dann wird der Neubau einer Logistikzentrale fertiggestellt sein. Auf einer Fläche von insgesamt 40 000 Quadratmetern entstehen 4000 Quadratmeter Lagerfläche. Um die neue Zentrale zu bauen, hat das Unternehmen viel Geld in die Hand genommen. Es handelt sich um eine zehn Millionen-Euro-Investition, war bereits im Stadtrat zu hören.
Auf einem großen Schild an der Einfahrt zur Kreisstraße in Richtung Weißenhorn wirbt Gerstlauer für den neuen Standort. Bisher war das Unternehmen mit rund 50 Mit- arbeitern in Weißenhorn ansässig. Allerdings war die Lage dort wegen des Lkw-Verkehrs nicht ganz günstig. Dafür hat sich Gerstlauer jetzt einen strategisch äußerst vorteilhaften Standort ausgesucht: Die Verkehrsanbindung ist optimal, die Autobahn ist in der Nähe, auch der Bahnhof ist leicht erreichbar. Vor allem aber ist es die überregionale Verkehrsanbindung, die den neuen Standort interessant macht.
In Frankreich hat Gerstlauer in Soufflenheim im Elsass eine weitere Niederlassung. Die Firma wirbt mit dem Satz „Der Weg ist das Ziel“und bietet neben Stückgutverkehr und internationalen Frachten auch die lebensmittelgerechte Lagerung von Waren. Ein weiteres Standbein ist das Outsourcing, was Lagerung, Kommissionierung und Verteilung beinhaltet. Umgeschlagen werden Spirituosen, Lebensmittel, Elektround Baumaterialen sowie Gebrauchsgüter. Das Unternehmen gibt es seit 80 Jahren und es ist weitestgehend familiengeführt.
Über die Ansiedlung eines weiteren größeren Betriebes herrscht bei der Stadt Vöhringen Freude. War bis vor wenigen Jahren – und ist es auch heute noch – die Firma Wieland wichtigster Arbeitgeber und Steuerzahler, so haben sich in neu ausgewiesenen Gewerbegebieten mittelständische Betriebe angesiedelt. Eine Diversifizierung macht sich bemerkbar. „Die Nähe zur Autobahn und überhaupt die Anbindung an das überörtliche Verkehrsnetz macht Vöhringen für Unternehmen interessant“, sagt Bürgermeister Karl Janson.
Mit Honold sind dann zwei Unternehmen in der gleichen Sparte tätig. „Nicht ganz“, sagt auf Anfrage Stefan Karletshofer von Honold. Das Unternehmen habe weltweit über 1200 Beschäftige. Als direkter Konkurrent wird Gerstlauer nicht gesehen. Dafür seien die Segmente, in denen beide Firmen tätig sind, doch zu unterschiedlich. Honold ist zum Beispiel für große StückgutTransporte bekannt. Aber es sei durchaus möglich, dass es auch Überschneidungen in einigen Bereichen gebe. Doch mit dem Standort Vöhringen habe man eine gute Wahl getroffen.
Jetzt gibt es noch ein drittes größeres Unternehmen, das es nach Vöhringen zieht. Die Neu-Ulmer Firma Sanomed, bekannt für Nahrungsergänzungsmittel, stößt am jetzigen Standort an ihre räumlichen Grenzen. Dort ist, wie berichtet, jeder Zentimeter an Grund und Boden ausgereizt. Die Voraussetzungen zur Ansiedlung hat die Stadt mit der Änderung des Flächennutzungsplans sowie mit dem Bebauungsplan „Vöhringen Nord-Ost“auf den Weg gebracht. Beides wird wohl in einer der nächsten Stadtratssitzungen abgesegnet. Dann ist auch der Weg für das Neu-Ulmer Unternehmen frei.
Die Spedition gibt es seit 80 Jahren