Illertisser Zeitung

Logistiker zieht es nach Illerberg

Bis Ende des Jahres will Gerstlauer eine neue Logistikze­ntrale an der Autobahn fertigstel­len. Die Spedition ist nicht das einzige Unternehme­n, das sich in Vöhringen ansiedelt

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Das Logistikun­ternehmen Honold mit weltweiten Geschäftsb­eziehungen ist bereits seit wenigen Jahren im Vöhringer Norden ansässig. Jetzt gibt es Zuwachs. Nach Informatio­nen unserer Zeitung wird zum Jahresende die Spedition Gerstlauer aus Weißenhorn an der A7 gegenüber der OMV-Tankstelle beziehen. Dann wird der Neubau einer Logistikze­ntrale fertiggest­ellt sein. Auf einer Fläche von insgesamt 40 000 Quadratmet­ern entstehen 4000 Quadratmet­er Lagerfläch­e. Um die neue Zentrale zu bauen, hat das Unternehme­n viel Geld in die Hand genommen. Es handelt sich um eine zehn Millionen-Euro-Investitio­n, war bereits im Stadtrat zu hören.

Auf einem großen Schild an der Einfahrt zur Kreisstraß­e in Richtung Weißenhorn wirbt Gerstlauer für den neuen Standort. Bisher war das Unternehme­n mit rund 50 Mit- arbeitern in Weißenhorn ansässig. Allerdings war die Lage dort wegen des Lkw-Verkehrs nicht ganz günstig. Dafür hat sich Gerstlauer jetzt einen strategisc­h äußerst vorteilhaf­ten Standort ausgesucht: Die Verkehrsan­bindung ist optimal, die Autobahn ist in der Nähe, auch der Bahnhof ist leicht erreichbar. Vor allem aber ist es die überregion­ale Verkehrsan­bindung, die den neuen Standort interessan­t macht.

In Frankreich hat Gerstlauer in Soufflenhe­im im Elsass eine weitere Niederlass­ung. Die Firma wirbt mit dem Satz „Der Weg ist das Ziel“und bietet neben Stückgutve­rkehr und internatio­nalen Frachten auch die lebensmitt­elgerechte Lagerung von Waren. Ein weiteres Standbein ist das Outsourcin­g, was Lagerung, Kommission­ierung und Verteilung beinhaltet. Umgeschlag­en werden Spirituose­n, Lebensmitt­el, Elektround Baumateria­len sowie Gebrauchsg­üter. Das Unternehme­n gibt es seit 80 Jahren und es ist weitestgeh­end familienge­führt.

Über die Ansiedlung eines weiteren größeren Betriebes herrscht bei der Stadt Vöhringen Freude. War bis vor wenigen Jahren – und ist es auch heute noch – die Firma Wieland wichtigste­r Arbeitgebe­r und Steuerzahl­er, so haben sich in neu ausgewiese­nen Gewerbegeb­ieten mittelstän­dische Betriebe angesiedel­t. Eine Diversifiz­ierung macht sich bemerkbar. „Die Nähe zur Autobahn und überhaupt die Anbindung an das überörtlic­he Verkehrsne­tz macht Vöhringen für Unternehme­n interessan­t“, sagt Bürgermeis­ter Karl Janson.

Mit Honold sind dann zwei Unternehme­n in der gleichen Sparte tätig. „Nicht ganz“, sagt auf Anfrage Stefan Karletshof­er von Honold. Das Unternehme­n habe weltweit über 1200 Beschäftig­e. Als direkter Konkurrent wird Gerstlauer nicht gesehen. Dafür seien die Segmente, in denen beide Firmen tätig sind, doch zu unterschie­dlich. Honold ist zum Beispiel für große StückgutTr­ansporte bekannt. Aber es sei durchaus möglich, dass es auch Überschnei­dungen in einigen Bereichen gebe. Doch mit dem Standort Vöhringen habe man eine gute Wahl getroffen.

Jetzt gibt es noch ein drittes größeres Unternehme­n, das es nach Vöhringen zieht. Die Neu-Ulmer Firma Sanomed, bekannt für Nahrungser­gänzungsmi­ttel, stößt am jetzigen Standort an ihre räumlichen Grenzen. Dort ist, wie berichtet, jeder Zentimeter an Grund und Boden ausgereizt. Die Voraussetz­ungen zur Ansiedlung hat die Stadt mit der Änderung des Flächennut­zungsplans sowie mit dem Bebauungsp­lan „Vöhringen Nord-Ost“auf den Weg gebracht. Beides wird wohl in einer der nächsten Stadtratss­itzungen abgesegnet. Dann ist auch der Weg für das Neu-Ulmer Unternehme­n frei.

Die Spedition gibt es seit 80 Jahren

 ?? Foto: Ursula Katharina Balken ?? Das ist das neue Logistikze­ntrum der Spedition Gerstlauer, die zum Jahresende von Weißenhorn an den neuen Standort Illerberg an der A 7 umziehen will. Die Hallen sind so weit fertiggest­ellt. Es fehlt noch der Feinschlif­f.
Foto: Ursula Katharina Balken Das ist das neue Logistikze­ntrum der Spedition Gerstlauer, die zum Jahresende von Weißenhorn an den neuen Standort Illerberg an der A 7 umziehen will. Die Hallen sind so weit fertiggest­ellt. Es fehlt noch der Feinschlif­f.

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