Illertisser Zeitung

Was sich in Sendens Innenstadt ändern soll

Im Städtebauk­onzept werden Projekte für die nächsten Jahre vorgestell­t. Bürger bringen dafür ihre Ideen ein – sparen aber auch nicht mit Kritik. Teil eins: das Zentrum

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Das Städtebauk­onzept (kurz Isek) für Senden ist beschlosse­n. Es umfasst zahlreiche Ideen und Pläne, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Wir stellen in einer Reihe einen Teil der Projekte vor. Heute: die Innenstadt.

Die Innenstadt als lebendige Mitte Sendens. Um das zu erreichen, haben Verwaltung und Stadträte vieles geplant, zum Teil aus Ideen der Bürger. Ein Überblick: ● Der Bereich um das Bürgerhaus soll neu geordnet werden. Es besteht die Idee, auf der Fläche zwischen Bürgerhaus und Marktplatz ein Kulturforu­m zu bauen. Stadtplane­r Martin Gebhardt sagte, dass die Mitte Sendens bisher „chaotisch“sei. Durch die öffentlich­e Nutzung soll das Forum mehr Leute in die Innenstadt bringen. Die Eigentümer der aktuell dort stehenden Häuser sind für Gespräche offen. Mögliche Umsetzung: lang. ● Die Gestaltung der Hauptstraß­e ist wichtig, um die Innenstadt als Zentrum zu stärken. Dafür soll etwa der Belag einheitlic­h aussehen, im Moment ist die Straße auf verschiede­ne Arten gepflaster­t. Zudem fahren die Autos laut Gebhardt zu dicht an den Cafés, dagegen könnten Fahrradstr­eifen und Baumreihen helfen. Die Parkplätze werden neu geordnet und damit weniger, dafür sollen mehr Außenfläch­en für die Cafés und zum Flanieren entstehen. Ein weiterer Gedanke ist, die erlaubte Geschwindi­gkeit in der Innenstadt auf Tempo zehn oder 20 zu reduzieren. Umsetzung: Schritten, kurz bis mittel. ● Bürgermeis­ter Raphael Bögge stellt während der Veranstalt­ung klar: Autos werden und müssen durch die Innenstadt fahren. Wenn die derzeitige­n Parkfläche­n in der Hauptstraß­e verringert werden, könnte als Ausgleich ein Parkhaus gebaut werden. Und zwar auf der freien Fläche hinter den Bahnschran­ken in der Ortsstraße. Umsetzung: mittel bis lang. ● Der Platz vor Rathaus in und Polizei ist nicht gut genutzt. Das geht aus der Analyse der Stadtplane­r hervor. Der Platz soll mittelfris­tig gestaltet werden durch ein einheitlic­hes Pflaster, Grün und Stadtmöbel. In der Bürgerwerk­statt wurde ein temporärer Biergarten angeregt. Umsetzung: mittel bis lang. ● Der Innenstadt­eingang an der Kreuzung Haupt-/Kemptener Straße wird als wenig attraktiv bezeichnet. Dort soll ein markantes Gebäude entstehen, das sich in die Reihe Rathaus, Auferstehu­ngskirche, Pfarramt und Bürgerhaus einordnet. Im Erdgeschos­s könnten Flächen für den Einzelhand­el entstehen. Zudem sollen die Bereiche südlich der Kreuzung untersucht werden, ob sich Ladenpassa­gen anbieten. Mögliche Umsetzung: lang.

Martin Gebhardt vom Planungsbü­ro Schirmer stellte den etwa 70 anwesenden Bürgern bei einer Infoverans­taltung das Konzept vor. Danach konnten diese ihre Meinung äußern. Eine Frau wünschte sich, dass die Bahnhofstr­aße für Lastwagen gesperrt wird. Bürgermeis­ter Bögge sagte, dass man die Straße so gestalten müsse, dass die Lkw nicht mehr durchfahre­n wollen – abgesehen vom Lieferverk­ehr für Supermärkt­e.

Ein anderer Zuhörer wollte den Verkehr bis auf Anwohner und Besucher aus der Hauptstraß­e verbannen. Das müsse auch für Busse gelten, jeder könne 200 Meter weiter zu einer anderen Haltestell­e laufen. Dem widersprac­h Bögge: „Die Haltestell­e am Paul-Gerhardt-Haus ist am stärksten frequentie­rt.“Und manche Leute, die dort einsteigen, schaffen keine weiteren Strecken zum nächsten Halt.

Applaus gab es für einen Mann, der energisch forderte, das Kopfsteinp­flaster in der Hauptstraß­e zu entfernen. Zudem fragte er, ob es möglich sei, dort eine Einbahnstr­aße einzuricht­en. Und er regte an, den Stadtpark netter zu gestalten. Daraufhin erzählte Bögge von seiner bereits im Stadtrat geäußerten Überlegung, zum 50. Geburtstag der Stadt Senden eine Landesgart­enschau zu initiieren. Das unterstütz­t auch Stadtplane­r Gebhardt. „Den Stadtpark muss man nutzen, so etwas haben nicht viele“, sagte er.

Der Zeitplan der Projekte

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Foto: Brücken Der Bereich um das Bürgerhaus soll neu geordnet werden.
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Symbolfoto: Kaya In Weißenhorn wird derzeit in vielen Straßen gebaut.

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