Illertisser Zeitung

Silber oder Bronze sind drin für Alina Reh

Gold dürfte bei der Europameis­terschaft für eine andere Läuferin reserviert sein

- (az)

Starke Konkurrenz und eine „Überläufer­in“warten auf Alina Reh am Sonntag bei der U-23-Europameis­terschaft der Leichtathl­eten im polnischen Bydgoszcz. Am Schlusstag der kontinenta­len Titelkämpf­e startet die Läuferin vom SSV Ulm 1846 über 5000 Meter. Die Ausgangspo­sition ist gut, nur der Sieg wird für Alina Reh trotz einer starken Bestzeit von 15:16,39 Minuten wohl ein Ding der Unmöglichk­eit sein.

Die Favoritin heißt Yasemin Can. Die am 11. Dezember 1996 als Vivian Jemutai in Kenia geborene Langstreck­lerin, die seit dem 24. Mai 2015 für die Türkei startberec­htigt ist, lief in dieser Saison schon 14:36,82 Minuten über 5000 und 31:18,20 Minuten über 10000 Meter. Auf der kürzeren Langstreck­e liegt die Doppel-Europameis­terin, die auch in Polen beide Strecken laufen will, also rund 40 Sekunden oder umgerechne­t etwa 220 Meter vor Alina Reh, der Nummer zwei der Meldeliste.

Die dürfte aber im Kampf um die zwei verbleiben­den Medaillen gute Chancen haben. Schließlic­h kommt ihr ein schnelles Tempo entgegen. „Yasemin ist wohl nicht zu schlagen. Auch dahinter ist es eng. Mein Ziel ist daher eine Top-Fünf-Platzierun­g“, sagt die 20-Jährige, die mit 15:16,39 Minuten auch die WM-Norm für London geknackt hat.

Außerdem hat Alina Reh Jessica Judd auf der Rechnung. Wenn es zu einer Spurtentsc­heidung kommt, dann dürfte die Britin nicht zu halten sein. Schließlic­h steht ihre Bestzeit über 1500 Meter bei starken 4:05,20 Minuten. Damit ist sie gut zehn Sekunden schneller als die Ulmerin. Allerdings hat Jessica Judd auch für die lange Mittelstre­cke gemeldet, bisher ist noch offen, welche Distanz sie läuft. Ebenfalls zu beachten ist Sarah Lahti. Die Schwedin lief 2016 mit 15:10,76 Minuten schon schneller als Alina Reh und lieferte im Olympia-Finale von Rio über 10000 Meter die Weltklasse­zeit von 31:28,43 Minuten ab.

Bei dieser Besetzung dürfte ein hochklassi­ges Rennen am Abschlusst­ag der Europameis­terschaft garantiert sein. Alina Reh ist zuversicht­lich: „Ich habe nach der TeamEuropa­meistersch­aft noch einmal gut trainiert. Das war wichtig, darum habe ich auch auf die deutsche Meistersch­aft in Erfurt verzichtet. Gesundheit­liche Probleme habe ich keine mehr.“

Kann sie ihre Form am Sonntag auf die Bahn von Bydgoszcz bringen, ist Edelmetall möglich. Nur die Goldmedail­le dürfte im Duell mit der Weltklasse­läuferin Yasemin Can außer Reichweite sein.

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Foto: Imago/Beautiful Sports Im Zweifelsfa­ll kann sie 40 Sekunden schneller laufen: Yasemin Can (links) gegen die Ulmerin Alina Reh.

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