Anklage gegen Mesale Tolu erhoben
Termin für Prozess noch offen
Gegen die in der Türkei inhaftierte, aus Ulm stammende Journalistin Mesale Tolu hat die Staatsanwaltschaft in Istanbul Anklage erhoben. Dies bestätigt der Sprecher des Tolu-Solidaritätskreises, Baki Selcuk. Die Inhalte der Anklage seien jedoch nicht bekannt. Tolus Anwältin habe ebenso noch keine Akteneinsicht bekommen.
Schon seit Anfang Mai sitzt die 33-jährige Mutter in Untersuchungshaft in Istanbul – ohne die juristische Begründung wirklich zu kennen. Der türkische Staat wirft der 33-Jährigen, die seit 2007 die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, angeblich Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer Terror-Organisation vor. Wie Selcuk berichtet, ist auch die Anklageschrift gegen Suat Corlu, den Ehemann von Tolu, fertig. Dieser sitzt seit dem 5. April im Gefängnis.
Wann ein Prozess stattfindet, sei ungewiss
Für die Journalistin heißt es nun abwarten, sagt Selcuk: Das Gericht, das die Anklage erhalten hat, müsste diese offiziell annehmen und dann einen Verhandlungstermin festlegen: „Die Festsetzung eines Verhandlungstermins müsste den Vorschriften nach innerhalb von zwei Wochen geschehen.“Wann aber ein Prozess stattfinden könne, sei ungewiss. Selcuk: „Dies kann sowohl innerhalb eines Monats als auch nach drei sein. Wir können nur hoffen, dass der Termin nicht zu spät angesetzt wird.“