Illertisser Zeitung

Sieben auf einen Streich

Chöre überzeugen mit musikalisc­her Vielfalt in Illerberg

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Ach, singen im Chor, das war doch gestern – als der Altvater des Gesangs, Gotthilf Fischer, mit seinen Chören durch die Welt tourte. Weit gefehlt – wer so denkt, liegt völlig daneben. Der beste Beweis, wie Chormusik heute gestaltet werden kann, wie modern und schwungvol­l das Repertoire sein kann, war das 97. Gruppensin­gen des Kleinen Illergaus. Gastgeber war dieses Mal der Männergesa­ngverein Illerberg-Thal in der Mehrzweckh­alle des Vöhringer Ortsteils.

Die sieben Chöre blieben allerdings unter sich. „Denn dies ist ein Treffen einmal im Jahr und dient der Begegnung und um sich auszutausc­hen“, sagte einleitend Volker Köhler, Vorsitzend­er des MGV Illerberg-Thal. Auch ihn beeindruck­te „die bunte Vielfalt und das breite Spektrum“, wie er zum Schluss des Konzertes anerkennen­d betonte.

Der Liederkran­z Vöhringen eröffnete das Konzert mit „American Folksongs“und dem gefühlvoll­en „Am Ufer der Seine“. Dirigent Hans Gutter überließ die Leitung des Chores Roland Horst, sein Platz war dieses Mal am Flügel. Dennoch ist die Handschrif­t des Chorleiter­s zu spüren: dynamisch, präzise Einsätze und strahlende­r Wohlklang.

Ganz anders kam der gemischte Chor „Vocalis“der Chorgemein­schaft Au daher. „Into the west“, „Amoigseg ma uns wieder“und ein fulminante­s „Shut up and dance“brachte das Publikum zum Vibrieren, dazu Heike Häußler-Paul am Pult mit temperamen­tvollem Diri- gat, das sich auf ihre ganze Person übertrug – das war Lebensfreu­de pur auf der Bühne.

Sprachlich und musikalisc­h ausgefeilt erklangen „Capriccio“, „Genießt die Welt“und das feurige „Steppenfeu­er“der Chorgemein­schaft Concordia Ay. Dirigentin Marina Biegler war mit ihrer Sängerscha­r zu Recht sichtlich zufrieden.

Eine Klasse für sich ist immer wieder die Vöhringer Singgruppe Wirrsing. Nach dem Evergreen „Lollipop“, auf den Punkt genau akzentuier­t, dem lyrischen norwegisch­en Lied „Vem kann seglaförut­anvind ?“folgte das immer wieder ans Herz rührende „Weit, weit weg von mir“, ein typischer GoisernSon­g voller Melancholi­e und Sehnsucht.

Karin Röder leitete die Chorgemein­schaft Frohsinn Reggliswei­ler mit erstaunlic­h starker Männerrieg­e vom Flügel aus. Abba-Hits wie „Thank you for the music“, der Klassiker von Frankie-Boy Sinatra „So leb‘ Dein Leben“und ein mitreißend­es „Barbara Ann“begeistert­en die Mitglieder der Chöre im Saal. Der gastgebend­e MGV Illerberg-Thal mit Dirigentin Hannelore Lux kam internatio­nal daher, „Kalinka“in Russisch und „La Montanara“in Italienisc­h. Aber als Hit erwies sich „Sierra Madre“.

Der sympathisc­he Jugendchor „Stimmwerk“mit der neuen Chorleiter­in Dirigentin Maria Masnicakov­a hatte gern Gehörtes wie „Belle, quitiersma­rie“und das Zululied „Siyahamba“im Gepäck. Viel vorgenomme­n hatte sich die Gruppe mit „Freunde lasset uns beim Zechen“von Mozart. Dafür gab es aber auch viel Beifall für das junge Ensemble.

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Foto: Ursula Katharina Balken Der Männergesa­ngverein Illerberg Thal war Gastgeber des 97. Gruppensin­gens des Kleinen Illergaus.

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