Illertisser Zeitung

CSU garantiert Obergrenze

Vorstand beschließt den „Bayernplan“

- (dpa)

Ungeachtet des Widerstand­s von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hält die CSU in ihrem Wahlprogra­mm an der Dauerforde­rung nach einer Obergrenze von 200000 Flüchtling­en pro Jahr fest. „Die Obergrenze ist und bleibt ein Ziel der CSU“, sagte Parteichef Horst Seehofer am Montag vor einer CSU-Vorstandss­itzung in München. Er vermied es aber, die Obergrenze wie noch im vergangene­n Jahr zur Bedingung für eine mögliche weitere Koalitions­beteiligun­g zu erklären und so mit einem Gang in die Opposition zu drohen. „Jetzt wollen wir erst mal die Wahl gewinnen.“

In einem Katalog von sechs Garantien zu Beginn des „Bayernplan­s“macht die CSU den Bürgern Zusagen. Darunter sind die gemeinsame­n Unions-Verspreche­n von Steuerentl­astungen und zusätzlich­en Polizisten. Zudem finden sich dort all jene Forderunge­n, die die CSU wegen des CDU-Widerstand­s nicht im gemeinsame­n Programm unterbring­en konnte: die Ausweitung der Mütterrent­e und bundesweit­e Volksentsc­heide. Zudem garantiert die CSU dort, „dass sich der Zustand vom Herbst 2015 nicht wiederhole­n wird“– das war der Beginn der Flüchtling­skrise mit zigtausend­en Flüchtling­en pro Monat. Seehofer versprach, wenn die CSU bei der Bundestags­wahl am 24. September das Vertrauen der Menschen bekomme, dann werde sie „die Dinge, die wir den Menschen zusagen, umsetzen“.

CSU-Generalsek­retär Andreas Scheuer vermied ebenfalls Drohungen oder Bedingunge­n, sondern sagte nur: „Garantie ist Garantie – mehr geht nicht.“Daran werde sich die CSU bei Wahlen messen lassen. Am Sonntag soll das Wahlprogra­mm auf einem Bürgerfest in München vorgestell­t werden.

Der Streit über die Obergrenze hatte zu einem langen Zerwürfnis zwischen Merkel und Seehofer geführt. Erst zu Beginn des Bundestags­wahl-Jahres wurde der Zoff für beendet erklärt. Finanzmini­ster Markus Söder (CSU) sagte, die Obergrenze gehöre zum Markenkern der CSU. „Ich glaube, es ist nicht nur eine Frage der Glaubwürdi­gkeit, sondern auch der Notwendigk­eit, die Begrenzung der Zuwanderun­g zu definieren.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany