Illertisser Zeitung

Mohammed und Abba mussten viel durchmache­n

Die Brüder waren in den Fängen der Boko Haram. Hier erfährst du mehr darüber

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Die Brüder Mohammed und Abba leben in Nigeria, einem Land im Westen Afrikas. Mohammed ist zehn Jahre alt, zwei Jahre älter als sein Bruder. Für ihr Alter haben die beiden schon viele schlimme Dinge erlebt – so wie viele andere Kinder in Nigeria. Vor einiger Zeit wurden Mohammed und Abba gezwungen, sich einer Gruppe von Kämpfern anzuschlie­ßen. Sie nennt sich Boko Haram.

Danach wurden sie in einem Lager verhört

Die Kämpfer von Boko Haram glauben an eine sehr strenge Form des Islam. Sie wollen sogar einen eigenen Staat einrichten, in dem strenge religiöse Regeln das Leben bestimmen. Vor allem in Nigeria verbreitet die Gruppe Boko Haram seit Jahren große Angst. Die Kämpfer überfallen Dörfer, entführen Menschen oder bringen sie um. Monatelang mussten Mohammed und Abba solche Dinge mit ansehen. „Wir hatten große Angst“, erinnert sich Mohammed.

Zum Glück konnte ihr Vater sie irgendwann aufspüren und mit ihnen entkommen. Viel besser wurde es aber auch dann nicht. Mohammed und Abba landeten in einer Art Gefängnis des Militärs. Die Soldaten in Nigeria gehen im Kampf gegen Boko Haram sehr hart vor. Zu hart, finden viele Experten, die sich für Menschenre­chte einsetzen. Ein Vertreter des Militärs sagt: Jeder, der mit Boko Haram zu tun hatte, müsse verhört werden.

Mohammed und Abba wurden in dem Lager getrennt von ihrem Vater festgehalt­en. „Unsere Zelle war überfüllt. Wir haben Essen bekommen, aber kaum Wasser“, sagt Mohammed. Die Soldaten seien streng gewesen. Die Kinder hätten den ganzen Tag still sitzen müssen.

Heute haben Mohammed und Abba diese Zeit hinter sich. Sie leben in einem Hilfslager. Dort bekommen sie Essen und Trinken. Im staubigen Hof spielen die Jungs gern Fußball. An ihre Erlebnisse werden sie sich aber noch lange erinnern. Helfer setzen sich dafür ein, dass anderen Kindern in Nigeria so etwas erspart bleibt.

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Foto: dpa Mohammed (rechts) und sein kleiner Bruder Abba hatten Glück: Ihr Vater hat sie aus den Fängen der Boko Haram be freit.

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