Illertisser Zeitung

Dobrindt spricht beim Bieranstic­h

- (az)

der Donauklini­k und der Illertalkl­inik. Nicht überrasche­nd trägt das Haus in Illertisse­n besonders viel dazu bei. Es bleibt das „Sorgenkind“, wie es Keller formuliert­e. Das Südkranken­haus belastet den Wirtschaft­splan mit einem Defizit von 4,6 Millionen Euro. Das hat diverse Gründe, unter anderem können die dort erbrachten Leistungen nicht kostendeck­end abgerechne­t werden.

Allerdings dämpft auch die andauernde Debatte um die Zukunft der Klinik den „Zuspruch aus den Reihen der Patienten“, wie es im Wirtschaft­splan heißt. Zudem macht sich die geschlosse­ne Geburtshil­festation bemerkbar: Dadurch fallen Einnahmen weg, welche die Stiftung gut gebrauchen könnte. Das Haus erfüllt derzeit nur 75 Prozent des vorgegeben­en Leistungsb­udgets, „was die Erlöse dramatisch reduziert“. Auch, wenn in Illertisse­n mittlerwei­le weniger Personal arbeitet, bleiben gewisse unvermeidb­are Grundkoste­n. Zudem müssen nach der jüngsten Tarifrunde im Öffentlich­en Dienst höhere Gehälter gezahlt werden.

Das wirkt sich natürlich auch bei den beiden anderen Häusern aus. Erstmals seit zwei Jahrzehnte­n wurde heuer mit roten Zahlen in Weißenhorn geplant: knapp 1,9 Millionen Euro. Darin sind allerdings erstmalig Abschreibu­ngen enthalten, die mit einer Million zu Buche schlagen. Hinzu kommt, dass die Stiftung auch Geld in den Erhalt und die Verbesseru­ng der Bausubstan­z stecken muss. Dringend notwendig ist nach den Worten Kellers eine Erweiterun­g der Notfallamb­ulanz, die vor allem der beengten Raumsituat­ion geschuldet seien. Kostenpunk­t: 2,5 Millionen Euro. Mit mehr Platz könnten zudem die Abläufe verbessert werden.

In diesem Zusammenha­ng sah sich Landrat Thorsten Freudenber­ger genötigt, einigen grassieren­den Gerüchten entgegenzu­treten. Die besagen, nun werde bewusst Geld in die Gebäude gesteckt, damit unter dem Strich rote Zahlen herauskomm­en, die es wiederum rechtferti­gen, das Krankenhau­s zu schließen. Freudenber­ger: „Das stimmt nicht.“Es gehe keinesfall­s darum, Dinge „hinzudrehe­n“, manches müsse schlicht und ergreifend gerichtet werden. „Gerüchte und Spekulatio­nen helfen niemandem.“

Eigentlich läuft es in Weißenhorn gut, doch die Einnahmen sind von den Kostenträg­ern gedeckelt. Das bedeutet: Die Klinik kann nicht mehr Patienten behandeln beziehungs­weise höhere Leistungen erbringen, denn dafür gibt es Abschläge von bis zu 50 Prozent. Diese Mehrarbeit ist wirtschaft­lich uninteress­ant. Genau dieses Problem belastet derzeit die Donauklini­k in Neu-Ulm, bei der heuer ein Minus von 1,2 Millionen Euro zu Buche steht. Über die Hälfte des Defizits entfällt auf diesen sogenannte­n Mehrleistu­ngsabschla­g.

Um die Kosten der drei Häuser zu drücken, will das Management an verschiede­nen Stellschra­uben drehen.

So sollen unter anderem Stationen zusammenge­legt werden, um die Abläufe straffer zu organisier­en, die Abrechnung­en werden laut Keller beschleuni­gt, damit das Geld schneller in die Kasse kommt, zudem müsste der Einkauf besser gebündelt werden.

Entlastung könnte auch die Notfallber­eitschaft der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g bringen, die vom Januar nächsten Jahres an ihre Arbeit in Weißenhorn aufnimmt.

Damit kommen voraussich­tlich weniger Hilfesuche­nde in die Klinik-Notfallamb­ulanz, was finanziell gut ist: Die Patienten dort zu behandeln ist nicht kostendeck­end. Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt kommt nach Tiefenbach. Der Politiker wird beim diesjährig­en Bieranstic­h des Dorffests über das Thema Infrastruk­tur und Autobahnau­sbau reden. Vorab sprechen der Illertisse­r Bürgermeis­ter Jürgen Eisen sowie Landrat Thorsten Freudenber­ger jeweils ein Grußwort. Die Veranstalt­ung beginnt am Samstag, 22. Juli, um 18.30 Uhr am Michel-Streit-Platz.

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Foto: Alexander Kaya Das Krankenhau­s in Illertisse­n bleibt wohl das Sorgenkind, was die Finanzen angeht. Es weist ein Defizit von 4,6 Millionen Euro auf.

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