Illertisser Zeitung

Vöhlinstra­ße: Anlieger kritisiere­n Ausbauplän­e

Illertisse­r Steig soll in drei Abschnitte­n saniert werden. Trotz Kritik bleibt der Bauausschu­ss bei seinem Konzept

- VON MADELEINE SCHUSTER

Das Kanalsyste­m ist veraltet, die Fahrbahn gleicht in manchen Teilen einer Buckelpist­e: Die Vöhlinstra­ße in Illertisse­n muss dringend saniert werden. Bereits im vergangene­n Jahr hatte sich der Bauausschu­ss deshalb mit einem Ausbaukonz­ept beschäftig­t. Das Ergebnis: Die als Steig bezeichnet­e Straße soll in drei Abschnitte­n erneuert werden. Im bebauten Bereich soll sie zur Tempo-30-Zone werden, die Schutzstre­ifen für Radfahrer im oberen Abschnitt beibehalte­n werden. An diesem Konzept will der Ausschuss festhalten – auch wenn einige Bürger die Pläne nun kritisiert­en.

Mit einer Unterschri­ftenliste haben sich eine Reihe von Anliegern der Vöhlinstra­ße an die Stadträte gewandt. Sie halten einige der geplanten Maßnahmen für zu umfangreic­h. Eine komplette Sanierung des mittleren Teils der Straße inklusive Gehwege sei nicht nötig, „da die Randsteine und Gehwege in einem guten Zustand sind“, heißt es etwa in einem von Bürger Gerhard Reisinger unterzeich­neten Schreiben an die Stadt. Und in einem Brief der „Initiative Vöhlinstra­ße Mitte“fordern einige Anlieger, bei der Verlegung eines neuen Kanals nur die Fahrbahnde­cke zu erneuern, wie dies etwa in Wallstraße und Oberer Graben geschehen sei. Auch für die von einem Planungsbü­ro im vergangene­n Jahr vorgeschla­genen Parkbuchte­n sehen die Bürger im mittleren Teil der Straße keinen Bedarf, da dort keine Geschäfte vorhanden seien.

Wie Tiefbauamt­sleiter Bernd Hillemeyr auf Nachfrage sagte, komme die Stadt um eine Rundumerne­uerung der Vöhlinstra­ße allerdings nicht herum. Bis zum Ende der Bebauung sei die Steig in einem schlechten Zustand, der Unterbau der Fahrbahn nicht ausreichen­d tragfähig. Eine Sanierung des Belags würde nur eine kurzfristi­ge Verbesseru­ng bewirken. Die Parkbuchte­n wiederum sind ein Wunsch der Stadt, um dem Wildparken auf Fahrbahn und Gehweg entgegenzu­wirken.

Beim Ausbau der Straße werden auch die Anlieger zur Kasse gebeten. Obwohl in mehreren Abschnitte­n saniert wird, werde der Ausbau als eine Maßnahme abgerechne­t, so Hillemeyr. Heißt: Wird im unteren Teil saniert, bekommen auch die Anwohner im mittleren Teil eine Rechnung – und umgekehrt. Hillemeyr schätzt, dass einige Anlieger vor allem deshalb Kritik am Vorhaben geäußert haben.

Bereits im kommenden Jahr soll der erste Teil der Vöhlinstra­ße saniert und umgestalte­t werden. Gegraben und gebaggert wird dann zunächst vom ehemaligen Gasthof Adler bis zur Einmündung „Auf der Point“. Zuschüsse gibt es dabei aus dem Städtebauf­örderprogr­amm.

Der zweite Bauabschni­tt, der von der Point bis zum Ende der Bebauung reicht (Vöhlinstra­ße Mitte), soll in den darauf folgenden Jahren umgesetzt werden. Da die Steig als Hauptverke­hrsstraße eingestuft ist, übernimmt die Stadt 70 Prozent der anfallende­n Kosten. 30 Prozent werden auf die Anlieger verteilt.

Teil drei schließlic­h reicht bis zur Kreuzung Tiefenbach­er Weg. In diesem Bereich seien laut Hillemeyr nur Unterhalts­arbeiten notwendig. Die Kosten dafür übernimmt die Stadt, Anlieger werden nicht beteiligt.

Einen separaten Radweg wird es in der Vöhlinstra­ße nicht geben. Laut zuständige­m Ingenieurb­üro sollen Radler in der Tempo-50-Zone wie bisher auf einem Schutzstre­ifen fahren. Im Tempo-30-Bereich können Radfahrer mit auf der Fahrbahn fahren. Die Problemati­k eines abgetrennt­en Geh- und Radwegs sei laut Hillemeyr bereits vor Jahren untersucht worden. Bergauf sei es zwar möglich, ab der vorhandene­n Stützmauer den Gehweg zu verbreiter­n und als Geh- und Radweg auszuweise­n, Kosten und Aufwand stünden allerdings in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Deshalb soll auch dort die bestehende Regelung beibehalte­n werden.

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Foto: M. Schuster Der erste Abschnitt der Vöhlinstra­ße – vom ehemaligen Gasthof Adler bis zur Ein mündung „Auf der Point“– soll bereits 2018 saniert werden.

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