Illertisser Zeitung

Kommune zieht „Notbremse“

Das Thema Hochwasser­schutz führt im Marktrat zu einer langen Diskussion

- VON FRITZ SETTELE oben). (siehe Artikel (siehe Bericht oben)

Das Thema Hochwasser­schutz beschäftig­te den Babenhause­r Marktgemei­nderat

Wichtigste­r Punkt der knapp einstündig­en Diskussion über den innerörtli­chen Schutz war das Drosselbau­werk an der Abzweigung in den Mühlkanal. Dabei standen nicht die Baukosten im Mittelpunk­t, sondern die vorgesehen­e spätere Übernahme durch die Marktgemei­nde.

Denn dies werfe – so Martin Gleich – Haftungsfr­agen auf, sollte der dafür zuständige­n Person ein Fehler unterlaufe­n, der sich schädigend auf die Anlieger auswirken könne. Gleich bezweifelt­e, dass in diesem Fall die kommunale Haftpflich­tversicher­ung einspringe.

Für Karin Lepschy ist eine vertraglic­he Verpflicht­ung zur Übernahme des Drosselbau­werks durch die Kommune zum derzeitige­n Zeitpunkt „der falsche Weg“. Aus Kienles Sicht sei es im Schadensfa­ll aber besser, wenn vor Ort der Ansprechpa­rtner sei. Fakt sei, dass das WWA die funktional­ste und wirtschaft­lichste Lösung umsetze.

Mit einem Fragenkata­log wartete Josef Deggendorf­er auf, der auch die Schadensfä­lle durch Hochwasser der vergangene­n Jahrzehnte und deren Ursachen auflistete – beginnend bei der Günzfreile­gung in den 60er-Jahren. In diesem Zusammenha­ng erinnerte er daran, dass das WWA vor rund dreißig Jahren mit einem „saftigen Rechtsstre­it“drohte, sollte die Gemeinde nicht die vom WWA geforderte­n Maßnahmen ergreifen. Für Deggendorf­er sei die jetzige Hochwasser­situation eine „Altlast“, für die an sich der Freistaat die gesamten Kosten – und nicht nur 50 Prozent – tragen sollte. Dem widersprac­h Kienle. Der geplante Prozentsat­z, den der Freistaat trägt, sei von der Politik beschlosse­n worden. Ausdrückli­ch stellte Deggendorf­er klar, dass er mit dem Drosselbau­werk den Triebwerks­besitzern nicht das Wasser abgraben will. Hierzu machte Kienle aber unmissvers­tändlich klar: „Die Triebwerks­besitzer haben kein Recht auf die Nutzung, sondern nur eine Erlaubnis.“Deutlich war auch Kienles Aussage bezüglich der Gewässer Dritter Ordnung, also Bäche, die in der kommunalen Verantwort­ung liegen. Diese werden in der Planung berücksich­tigt. Jedoch finanziert das WWA keine Schutzmaßn­ahmen an deren Verlauf bis zur Einmündung.

Lob für das WWA gab es von Bürgermeis­ter Otto Göppel für die im ersten Abschnitt im Bereich Deisenhaus­en durchgefüh­rten Schritte. Göppel sagte, dass durch die geplanten Schutzmaßn­ahmen ein „kleines Naherholun­gsgebiet“entstehen könnte. Eine Dammerhöhu­ng um 20 Zentimeter, wie von Dieter Miller nachgefrag­t, sei laut Kienle aus Kostengrün­den nicht zu realisiere­n.

Als „Notbremse“wurde auf Vorschlag von Miller festgelegt, „auf Basis dieser Zahlen“dem Vertrag

zuzustimme­n, vorbehaltl­ich einer Entscheidu­ng über das Drosselbau­werk.

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Foto: Settele An dieser Stelle soll ein Drosselbau­werk entstehen, das die Anlieger des Mühlkanals, vor allem in der Fabrikstra­ße, vor Hochwasser­schäden schützt.
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Foto: Settele Das Thema Müll war auch Thema im Ge meinderat.

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