Keine Vorschrift für das Fällen von Bäumen
Räte verstehen Antrag als Empfehlung
Um aus den Diskussionen um das Fällen gesunder Bäume an der Römerhalde zu lernen, hatte Zweiter Bürgermeister Kurt Bucher im Bellenberger Gemeinderat den Antrag gestellt, künftig nach Kriterien zu entscheiden. Doch das Gremium einigte sich mehrheitlich darauf, das von Bucher ausgearbeitete Papier nur als Empfehlung zu verstehen.
Damit erklärte sich Bucher letztlich auch zufrieden. Wie berichtet, war im Gemeinderat mehrfach darüber diskutiert worden, inwieweit auf Anliegerwunsch gesunde Bäume in der Römerhalde gefällt werden sollen. Ein Bürger hatte sich über Beeinträchtigungen durch Schattenwurf beklagt und einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Letztlich hatten die Gemeinderäte mit knapper Mehrheit dem Fällen einer von drei beanstandeten Linden der Allee zugestimmt, unter der Maßgabe, dass der Anlieger einen jungen Baum nachpflanzt. Bei der Entscheidung wurde außer Acht gelassen, dass die Kommune auf den Kosten der Beseitigung sitzen bleibt und den Rechtsstreit womöglich gewonnen hätte. Nun bedauert der Rat den Fäll-Beschluss verschiedentlich.
Um auf ähnliche Bürgeranfragen künftig besser vorbereitet zu sein, hatte Zweiter Bürgermeister Kurt Bucher eine Kriterienliste erstellt, die bei einer Beschlussfassung abgefragt werden könnte. Bucher sagte, aus Überzeugung habe er sich an diese Arbeit gemacht, da er während seiner 33-jährigen Gemeinderatszeit noch keinen derartigen Fall erlebt habe. Er wünsche sich, dass „solche gemeinsamen Fehler künftig vermieden werden“. Ratskollege Dietmar Jäckle argumentierte dagegen, es handle sich um einen einmaligen Fall, daher bedürfe es keiner gesonderten Vorgehensweise.