Illertisser Zeitung

Gyros statt Gulasch

Vasileios Mitoglou hat in Babenhause­n das Rössle übernommen. Was der Grieche in den Räumen vorhat

- VON FELICITAS MACKETANZ

Unterhalb vom Schloss, nicht weit vom Rathaus entfernt, liegt in Babenhause­n das Rössle. Das Gebäude gehört der Gemeinde und war die vergangene­n drei Jahre für deutsche und österreich­ische Küche bekannt. Doch seit geraumer Zeit wird dort griechisch statt schwäbisch gekocht.

Vasileios Mitoglou hat die Räume des Rössle für ein Jahr gemietet, das sei sein Wunsch gewesen, so der 42-Jährige. Denn so könne er abwägen, ob das Geschäft funktionie­re oder eben nicht. Im Moment, so der gebürtige Grieche, könne er sich nicht beklagen.

Im Gastronomi­egeschäft ist Mitoglou ein „alter Hase“. Er hat zwar eine Maurerlehr­e in Griechenla­nd absolviert, in Deutschlan­d jedoch nie als solcher gearbeitet. „Seit 1996 bin ich in Deutschlan­d und habe damals sofort im Restaurant Alexis Sorbas in Ulm angefangen“, erzählt Mitoglou. Begonnen habe er seine Arbeit – zunächst als Servicekra­ft – aus Leidenscha­ft zur Gastronomi­e. Mitoglous Plan ging auf und so konnte er 2008 sogar ein eigenes Restaurant in Gögglingen bei Ulm eröffnen. „Das habe ich acht Jahre zusammen mit meiner Exfrau selber geführt und gekocht. Es war ein Familienbe­trieb“, berichtet der Grieche. Und dann kam das Rössle. Seit 1997 ist das im Jahr 1690 erbaute Gebäude im Besitz des Marktes. Mitoglou ist insgesamt der dritte Pächter im Rössle, in dem bisher eher deutsche Kost angeboten wurde. Laut Bürgermeis­ter Otto Göppel sei die Konkurrenz zwischen den deutschen Restaurant­s in der Umgebung jedoch sehr groß gewesen. Nun heißt es im Rössle Gyros statt Gulasch.

Durch einen Freund ist Mitoglou auf das Haus aufmerksam geworden, hat mit der Gemeindeve­rwaltung gesprochen und schließlic­h den Pachtvertr­ag unterzeich­net. Das war bereits im Dezember. Doch erst seit ein paar Monaten lebt er auch im Fuggermark­t. Eine ganze Zeit lang ist er täglich von Babenhause­n nach Ulm gependelt. Aber er sagt selbst, dass es ihm wichtig sei, im Ort orientiert zu sein. Seine Mitarbeite­r stammen größtentei­ls auch aus Babenhause­n. Doch der Gastronom weiß, dass alles seine Zeit dauert. „Mein letztes Lokal hat drei Jahre gebraucht, bis es abends richtig angelaufen ist“, sagt der 42-Jährige. Bisher sei er zufrieden, doch sein Restaurant müsse sich erst noch herum sprechen. Wobei er einen Vorteil hat: Laut Mitoglou kommt das nächste griechisch­e Restaurant erst in Illertisse­n und Krumbach.

Das Rössle war allerdings nicht immer eine Gastwirtsc­haft. Nach der Bauzeit des Hauses wurde es als Handwerksh­erberge und als Zunfthaus genutzt.

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