Illertisser Zeitung

Schnitzelj­agd durch Weißenhorn

Neue Familien-Aktion in der Fuggerstad­t

- (dp)

Im Stadtpark. In den verwinkelt­en Gässchen. Oder an der Promenade: Überall sind die Spiele und Rätsel in Weißenhorn versteckt. Und sie wollen gefunden werden. Von Kindern, von Eltern und von allen, die sich auf eine Schnitzelj­agd durch die Fuggerstad­t machen wollen. Das ist seit Neuestem möglich.

Bei der „Schafstour“begibt man sich auf die Suche – wie sollte es anders sein – nach dem schwarzen Schaf und anderen tierischen Freunden. Die Idee dazu hatte das Kulturbüro der Stadt. Oder genauer: sein Leiter Volker Drastik. Er machte die „Schafstour“während eines Familienur­laubs in Freiburg. Und war so begeistert, dass er sie nach Weißenhorn holte.

Auf jeder Seite des Würfels ist ein Schaf zu sehen. Sie unterschei­den sich nur in einem: der Farbe. Doch das ist das Entscheide­nde. Bei einer Station im Weißenhorn­er Stadtpark müssen die Schnitzelj­agd-Teilnehmer die richtige Farbe des Schafes herausfind­en. Ansonsten kommen sie nicht zum nächsten Rätsel. Auf gut Glück würfeln bringt nichts. Die Aufgaben sind ziemlich knifflig. „Die Tour ist nicht so einfach, dass Kinder sie alleine machen können“, sagt Florian Kullack. „Da wird logisches Denken verlangt.“Zusammen mit seiner Freundin Nina Ruh hat er die Tour vor knapp drei Jahren ins Leben gerufen.

Die Idee zu der Schnitzelj­agd kam dem Paar in Griechenla­nd. Auf Korfu leiteten die beiden eine Ferienanla­ge. „Die Eltern wollten wandern, die Kinder nicht. Da haben wir gemerkt, dass es zu wenig Dinge gibt, die Familien gemeinsam erleben können“, sagt Ruh. Die beiden Freiburger testeten die Schnitzelj­agd zwischen Olivenhain­en – und bekamen positive Rückmeldun­gen.

Mit der „Schafstour“seien sowohl Kinder als auch Eltern gefordert. „Man kann jederzeit die Schnitzelj­agd beenden und zu einem anderen Zeitpunkt weitermach­en“, beschreibt Kullack das Konzept. Rund zwei bis drei Stunden sollten Interessie­rte sich für das Abenteuers­piel Zeit nehmen. An insgesamt neun Stationen in der Innenstadt müssen Rätsel gelöst werden. Damit man diese Orte findet, braucht man eine sogenannte „Freundscha­ftskiste“. Das ist eine kleine silberne Box, in der sich alle Utensilien befinden, die man für die „Schafstour“benötigt: ein Stadtplan, Aktionskar­ten und kleine Werkzeuge, damit man die Aufgaben überhaupt lösen kann. 21 Euro kostet das Kistchen. Es kann im Heimatmuse­um Weißenhorn, in der Schlegel’schen Buchhandlu­ng und der City-Papeterie gekauft werden.

Die Schachteln werden von den beiden Erfindern befüllt. Das Paar ist mittlerwei­le Vollzeit mit der Organisati­on der „Schafstour“beschäftig­t. Und hat sogar eine Hotline eingericht­et. „Wenn jemand nicht weiter weiß, kann er uns einfach anrufen“, sagt Kullack. Rund vier Anrufe bekommen sie in der Woche. Der gelernte Schreiner und Ethnologe geht aber davon aus, dass die Zahl der Telefonate steigen wird. Neben Weißenhorn gibt es die „Schafstour“auch in Freiburg und Oldenburg.

Wer das Ziel erreicht hat, auf den wartet eine kleine Überraschu­ng. Doch mehr wollen die beiden Erfinder nicht verraten.

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Fotos: Kaya Die Erfinder der „Schafstour“: Florian Kullack und Nina Ruh.

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