Illertisser Zeitung

Die Fußballer sind brav geworden

Zahl der Straffälle auf absolutem Tiefstand. Welche Vergehen besonders hart geahndet werden

- (vowi)

Was sich zur Halbzeit bereits angedeutet hat, bestätigt die Bilanz des Fußball-Sportgeric­hts zum Ende der abgelaufen­en Saison nachhaltig: Die Vergehen sind im Bezirk Donau/Iller weiterhin rückläufig. Der Vorsitzend­e Hans-Peter Füller sagte bei der Präsentati­on seiner Zahlen: „Das ist eine überaus erfreulich­e Entwicklun­g.“Zwar war der Rückgang diesmal nicht ganz so gravierend wie in den Jahren zuvor, doch mit 338 Straffälle­n wurde in der abgelaufen­en Spielzeit – Vorjahr 349 – die absolute Bestmarke in den zurücklieg­enden zwölf Jahren erreicht. Zum Vergleich: In der Saison 2012/2013 lag die Zahl der Strafen noch bei 522, das war die absolute Höchstmark­e. Danach gingen die Vergehen jährlich kontinuier­lich zurück und in der Saison 2015/2016 wurde erstmals im Bezirk die 400er-Marke unterboten. „Die diesjährig­e Zahl der Vergehen ist aller Ehren wert“, sagt Fülle. Der Chef des Sportgeric­hts vermutet aber, dass damit der Tiefstand erreicht ist.

Den positiven Trend unterstrei­chen beim Blick auf die einzelnen Vergehen hauptsächl­ich die Rückgänge bei Unsportlic­hkeiten von 106 auf 93 Fälle sowie bei Beleidigun­gen von 48 auf 37. Eine Zunahme von 32 auf 45 musste der Sportgeric­htsvorsitz­ende dagegen bei den Tätlichkei­ten registrier­en. Deswegen richtet sich Füllers Appell an die Vereinsfun­ktionäre und Trainer, ihre Spieler zu mehr Besonnenhe­it aufzuforde­rn. Denn speziell bei Tätlichkei­ten ist das Strafmaß immens: „Da geht es bei einer Sperre von drei Monaten los.“

Zugenommen hat auch die Zahl von schuldhaft­em Nichtantre­ten von 79 im Vorjahr auf 94 Fälle. Im Vergleich zum Vorjahr ist außerdem die Summe der Geldstrafe­n von 6829 auf 7750 Euro gestiegen. Darin Kreisliga B Iller: SV Jedesheim. Kreisliga B 4: FC Burlafinge­n II, SV Jungingen II. ● Bezirkslig­a: FC Blaubeuren, SV Jungingen, FV Sen den, SC Staig, SV Tiefenbach (je 4 Ur teile). Kreisliga A Alb: SV Göttingen eingerechn­et sind auch Strafen für Trainer und Zuschauer.

Beim Blick auf die einzelnen Staffeln blieb die Zahl der Vergehen in der Bezirkslig­a mit 37 konstant. Das ist der Spitzenwer­t im Bezirk. Erfreulich­e Zahlen melden dagegen die Kreisligen A Alb (Rückgang von 41 auf 20) und B Alb (von 30 auf 22), die Kreisliga A Donau (von 32 auf 27) und die Kreisliga B Iller (von 26 auf 18). Das sind durch die Bank Bestwerte der vergangene­n zwölf Jahre. Aus der Reihe tanzen da die Vereine der Kreisliga A Iller mit einer Steigerung um 13 Fälle auf 22. Ein allerdings immer noch respektabl­er Wert, denn in der vergangene­n Saison hatten die Iller-Vereine mit nur neun Vergehen einen absoluten Rekord aufgestell­t. Eine Zunahme auf 33 Fälle verzeichne­t die Kreisliga B Donau.

Mit jeweils acht Urteilen in der zurücklieg­enden Spielzeit sind der SV Göttingen (Absteiger in die Kreisliga B Alb), der VfL Ulm/ Neu-Ulm (Kreisliga B Donau) sowie der SV Illerzell (Kreisliga B Iller) die Vereine mit den meisten Strafen im Fußballbez­irk Donau/Iller. Komplett straffrei blieben nur zehn Klubs. Das ist nach der Saison der schlechtes­te Wert seit drei Jahren. Bemerkensw­ert immerhin: Der SV Asselfinge­n schaffte als straffreie­r Klub den Aufstieg in die Bezirkslig­a.

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