Vitamin B für den Job
Beim Netzwerken zählt Regelmäßigkeit
Wer die richtigen Leute kennt, kann davon profitieren. Trotzdem planen Berufsanfänger das Netzwerken selten strategisch. Für viele fühlt sich das berechnend an. Dabei gehört Netzwerken zum Berufsleben dazu. Es ist oft auch einfacher, als viele denken.
Mit Small-Talk fängt alles an: Lernt man neue Leute kennen, ist das erste Treffen ein Schritt zum Netzwerkpartner – mehr nicht. „Nach dem ersten Gespräch ist zwar der Kontakt hergestellt, aber der muss nun erweitert und vertieft werden“, sagt Andreas Lutz, Autor und Vorsitzender des Verbands der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD). Am besten sind beim Small-Talk Gesprächsthemen, für die sich beide interessieren: Das kann der letzte Urlaub sein oder eine Begeisterung für Sport. Es kann aber auch eine gemeinsame Fragestellung bei der Arbeit sein.
Netzwerken bedarf Zeit: Von der ersten Begegnung bis zur Freundschaft braucht es seine Zeit. Gleiches gilt beim Netzwerken: Wer erfolgreich Netzwerken will, muss kontinuierlich an seinen Kontakten arbeiten. „Es lohnt sich, hier etwas zu investieren, weil man dann auf die Unterstützung der anderen Menschen zählen kann“, sagt Christian Stegbauer, Professor für Soziologie an der Universität Frankfurt. Je mehr Aufmerksamkeit und Zeit man investiere, desto intensiver wird eine Beziehung. Wichtig sei es, dem Gesprächspartner deutliches Interesse an seiner Person zu zeigen. Die erste Regel lautet daher: erst geben und dann nehmen.
Die richtigen Kontakte finden: Nicht immer kann man von neuen Kontakten profitieren. „Sucht man sich vorwiegend Leute, die einem selbst ähneln, gleichen sich die Gesprächsthemen schnell“, sagt Marina Hennig, Professorin für Netzwerkforschung an der Universität Mainz. Nützlicher sei es, mit Leuten in Kontakt zu treten, die nicht dem üblichen Freundeskreis entsprechen. So kommt man schneller an neue Informationen. Oft bietet sich auch außerhalb des Arbeitsplatzes die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Das kann etwa bei Jobmessen der Fall sein, aber auch im Netz auf Portalen wie Xing oder LinkedIn.
Netzwerken lohnt sich für jeden: Nicht selten wurden Lösungen für firmeninterne Probleme schon beim Plausch in der Kaffeeküche gefunden. Doch nicht nur für Ingenieure oder Betriebswirte oder Geisteswissenschaftler lohnt sich das Knüpfen engerer Kontakte: Jeder kann von einem Netzwerk profitieren. „Von Austausch und Zusammenarbeit hat jeder etwas“, sagt Lutz. Nebenbei sei Netzwerken die billigste Art des Selbstmarketings.