Songs zum Überfall
Ein Soundtrack vom Feinsten verleiht den Fahrten der Gangster Rhythmus
Musical mit Vollgas voraus: Edgar Wright („Shaun of the Dead“) legt den eindrucksvollsten und rhythmischsten Film des Jahres hin. Der perfekt auf 23 großartige Songs geschnittene Thriller „Baby Driver“hängt locker „Driver“und im romantischen Kitsch sogar „La La Land“ab. Ein Fahrer fragt seine Gang, wie lange sie für den Überfall brauchen, und sucht den passenden Song raus. Während er ein grandioses Playback hinlegt, läuft der Überfall im Hintergrund ab. „Bellbottoms“von The Jon Spencer Blues Explosion ist lang genug und richtig rasant für eine atemberaubende Verfolgungsjagd, bei der „Driver“Baby (Ansel Elgort) einen ganzen Polizei-Fuhrpark abhängt.
Der nächste Spitzensong auf der Playlist ist vielleicht die am besten choreografierte Szene dieses an Superlativen reichen Meisterwerks. Baby holt zu „Harlem Shuffle“Kaffee für die Gang – sein Gang durch die Innenstadt von Atlanta greift den Text in Tags und Graffitis auf den Wänden auf, die coolen Bewegungen des sehr jungen Fahrers spielen exakt auf die Note passend mit einer Trompete im Schaufenster des Musikalienhandels.
Die Erklärung, weshalb Baby dauernd Musik hört und so gut wie nichts sagt, gibt Doc (Kevin Spacey), Boss und Planer der Raubzüge: Der Junge hatte als Kind einen schweren Unfall und übertönt jetzt seinen Tinnitus. Zweimal Debora als „Debra“von Beck und als „Debora“von T. Rex besingen den Namen der Kellnerin (Lily James), mit der Baby vom ersten Anblick an die große Flucht plant. Denn Baby will kein Blut sehen, was zwischen zwei Konkurrenten bald fließen könnte. Die rasanten, witzigen, spannenden, romantischen Szenen machen süchtig, den Stoff muss man sich reinziehen. Alles hat hier Stil, angefangen mit einem Soundtrack vom Feinsten bis zu den meisten Figuren. » (1 Std. 51 Min.), Action thriller, Großbritannien 2017
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