Ein Museum, auf das alle fliegen
Im September 2016 öffnete das Bayerische Bienenmuseum im Vöhlinschloss nach mehrjährigem Umbau. Nun hat es innerhalb kürzester Zeit zwei Preise eingeheimst – und ist um eine weitere Attraktion reicher
Die Hauptperson des Abends ließ sich von dem ganzen Trubel, der um sie veranstaltet wurde, nicht beirren. Umringt von ihrem Hofstaat im zweiten Stock, gönnte sich die Königin ein wenig Ruhe. Schließlich musste sie am nächsten Tag wieder aufmerksam über ihr Volk wachen: Hunderte Bienen, die aus einem verglasten Bienenstock ausschwärmen, um Nektar und Pollen zu sammeln.
Das emsige Treiben kann im renovierten und neu konzipierten Bienenmuseum seit der Wiedereröffnung im September vergangenen Jahres beobachtet werden. Der begehbare Schaubienenstock ist nach wie vor eines der beliebtesten Ausstellungsstücke des Museums im Vöhlinschloss, das sich seit Mittwoch mit einem besonderen Preis schmücken kann. In feierlichem Rahmen wurde dem Landkreis Neu-Ulm als Träger der Einrichtung der Schwäbische Museumspreis verliehen. „Die Krönung für die Königin, die im Museum residiert“, wie Professor Hans Frei, Gründer der gleichnamigen Kulturstiftung, in seiner Laudatio sagte.
Durch die 2009 ins Leben gerufenen Hans-Frei-Kulturstiftung sollen nicht staatliche Museen in ihrer Arbeit unterstützt werden. Mit 3000 Euro ist der von der Stiftung in regelmäßigen Abständen vergebene Schwäbische Museumspreis dotiert. Mit ihm sollen beispielhafte Neueinrichtungen oder gelungene Präsentationen gewürdigt werden. Dass die Auszeichnung in diesem Jahr in den Landkreis Neu-Ulm geht, sei für die Vorsitzenden „eine leichte Entscheidung gewesen“, sagte Jurymitglied Michael Ritter vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege. In seiner Ansprache lobte Ritter das Museum für seine „inhaltlich, gestalterisch und museumspädagogisch überzeugende“Darstellung. Die Dauerausstellung sei auf 300 Quadratmetern übersichtlich gegliedert und für Besucher ein „anregendes wie kurzweiliges Erlebnis“.
Stiftungsgründer Frei hob während seiner Laudatio auch den Stellenwert von Museen in der heutigen Zeit hervor. „In einem digitalen sind sie unverzichtbare Einrichtungen des Erlebens und Entdeckens.“Im Bienenmuseum in Illertissen könne das Leben und Wirken der Insekten nicht nur erlebt und entdeckt werden – die Einrichtung überzeuge auch mit einer „beachtlichen Fülle an geschichtlichen Exponaten“.
Bereits 1983 eröffnete das erste Bienenmuseum im Vöhlinschloss. Grundstock war die Sammlung des 1984 gestorbenen Karl August Forster. Der Illertisser Pharmazeut ent- wickelte 1932 aus Bienengift das Rheumamittel Forapin. Für dessen Herstellung besiedelten einst 300 Völker mit etwa 150 Millionen Bienen den Illertisser Stadtteil Au. Besonders wertvoll sind bis heute Forsters gesammelte Grafiken aus fünf Jahrhunderten. Die älteste davon stammt aus dem Jahr 1490.
Mit der Modernisierung und kompletten Neugestaltung des Museums habe die Sammlung Forster wieder „neue Beachtung gefunden“, würdigte Hans Frei die Macher und GeZeitalter stalter um Museumsleiter Walter Wörtz. Wie berichtet, hatte auch die Augsburger Agentur Neonpastell erst vor wenigen Wochen für die Gestaltung der Dauerausstellung beim „European Design Award“einen dritten Preis eingeheimst.
Das lange Warten bis zur Wiedereröffnung, darin waren sich alle Redner einig, habe sich gelohnt. Rund sechs Jahre lang war das Museum wegen der Umbauarbeiten geschlossen. Neben historischen Grafiken hält die Einrichtung – die seit 2016 offiziell den Titel Bayerisches Bienenmuseum trägt – etwa in Bernstein gegossene Ur-Bienen, die Geschichte des Pharmazeuten Forster oder eine Station zur berühmten Biene Maja bereit. Die Dauerausstellung in fünf farblich unterschiedlich gestalteten Themenräumen und das moderne Konzept scheinen beim Publikum anzukommen: Seit Wiedereröffnung seien bereits 8000 Besucher gezählt worden, sagte stellvertretender Landrat Roland Bürzle. Aus Ländern wie Frankreich, Polen, Portugal, den USA oder Australien hätten Besucher bereits den Weg ins Vöhlinschloss gefunden, zählte Bürzle auf, der die Auszeichnung für den Landkreis gemeinsam mit Museumsleiter Wörtz entgegennahm. Mit den 3000 Euro Preisgeld wolle der Landkreis 50 weitere historische Grafiken für das Bienenmuseum anschaffen.
Bei der bloßen Preisübergabe blieb es an diesem Abend allerdings nicht. Zum ersten Mal wurde ein 3-D-Bienenfilm gezeigt, den der Landkreis im Rahmen der europäischen Leader-Förderung realisiert hat. 50 Prozent des insgesamt rund 32 000 Euro teuren Bienenkinos stammen aus dem Fördertopf. Der Film sei von Regisseur und Filmemacher Franz Miller aus Leutkirch im Allgäu aus eigenem Interesse zusammen mit Natur-, Bienen- und 3-D-begeisterten Fachleuten ohne Auftrag erstellt worden, sagt Wörtz. Der Landkreis habe lediglich die Filmrechte erworben.
Ohne etwas davon zu ahnen, standen am Ende der Feier also wieder die Königin und ihr Hofstaat im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Eine knappe viertel Stunde lang schwirrten und summten die Insekten vor den 3-D-bebrillten Augen der Betrachter hin und her. Zu sehen waren faszinierende Aufnahmen vom Leben der Insekten, die durch den 3-D-Effekt zum Greifen nah schienen.
Dauerhaft zu sehen sein wird der Film „Die Honigbiene – Das Leben ist kein Honigschlecken“im Museum allerdings nicht. Nach Auskunft von Wörtz soll er das museumspädagogische Angebot verstärken und bei Führungen mit Schulklassen oder großen Gruppen gezeigt werden.
Endlich! Das war der erste Gedanke, als es vor ein paar Tagen zu schütten begann. Endlich Regen! Man erspart sich so nicht nur das Gießen im eigenen Garten und bei all den anderen, die gerade im Urlaub sind. Man kann endlich wieder tun und lassen, was man will – Sonnenbaden mal ausgenommen.
Denn ist es nicht so, dass man bei schönem, sonnigen Wetter ständig das Gefühl hat, man müsse es ausnutzen – schließlich können ja auch ja auch bald wieder der Regen und die Kälte kommen?! Sich einfach mal auf die Couch zu legen, einen Film zu schauen oder ein Buch zu lesen oder einfach gar nichts zu tun, ist einfach nicht drin, wenn draußen bestes Wetter herrscht, zumindest nicht ohne schlechtes Gewissen. Das schlechte Gewissen wird bei schönem Wetter dafür umso größer, weil man ja viel draußen und wenig drinnen ist – und folglich auch wenig Lust hat, drinnen groß zu putzen.
Nach diesen paar Regentagen strahlt das Haus wieder innerlich und auch die Couch hat keine Entzugserscheinungen mehr. Jetzt könnte dann wieder das schöne Wetter kommen. Ich wäre bereit. Es sind doch schließlich SOMMERferien ...
Museumspreis ist mit 3000 Euro dotiert 3 D Film über das Leben der Bienen