Illertisser Zeitung

Abkühlung in der Sommerhitz­e

Die Temperatur­en bleiben hoch. Rom fürchtet um sein Trinkwasse­r, in New York ist eine neue Eissorte geboren

- (sari, dpa)

Wir hätten es wissen können. Besagt doch die berühmte alte Bauernrege­l zum Siebenschl­äfertag, dem 27. Juni: „Wie das Wetter am Siebenschl­äfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.“Die pessimisti­schere Version heißt: „Regnet’s am Siebenschl­äfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag.“Doch wie auch immer der Spruch regional ausformuli­ert ist: „Dieses Jahr hat es sich bewahrheit­et“, sagt Thore Hansen, Meteorolog­e beim Deutschen Wetterdien­st (DWD) in Offenbach. Das ist nicht allzu überrasche­nd, wenn man sich den Wetterberi­cht des 27. Juni in Erinnerung ruft: Temperatur­en von 25 bis 30 Grad, viel Sonne, einiger Regen. Von allem etwas also. Da ist die Wahrschein­lichkeit ziemlich groß, dass auch für die Wochen danach ein Fünkchen Wahrheit in der Vorhersage stecken könnte.

In den nächsten Tagen dominiert weiterhin die Sonne: Heute klettern die Temperatur­en auf bis zu 32 Grad, morgen erreichen sie aller Voraussich­t nach den Spitzenwer­t der Woche: 34 Grad! Wer sich da nicht an den See legen kann, dem empfehlen Gesundheit­sexperten viel zu trinken, kurze Fußbäder in kaltem Wasser zu machen oder die Unterarme unter den Hahn zu halten.

Dass das nicht selbstvers­tändlich ist, erleben gerade die Bewohner Roms. Dort sah es bis gestern danach aus, als würde das Trinkwasse­r pro Person genau rationiert. Wie in mehreren anderen Regionen Italiens hat es in der Hauptstadt seit Wochen nicht geregnet. Der nahe Rom gelegene Bracciano-See mit WasserNach­schub ist fast leer. Jetzt haben Behörden und Wasservers­orger einen Notfallpla­n entwickelt, der vorerst bis September weiterhin fließendes Wasser garantiere­n soll. Die Brunnen im Vatikan hingegen wurden wegen der Trockenhei­t abgestellt. Auch New York brütet in diesen Tagen bei um die 30 Grad unter der Sonne. Den Eisverkäuf­ern ist das recht – vor allem einem, der mit einer besonderen Sorte auf sich aufmerksam macht: Der Eisladen La Newyorkina verkauft in Manhattan Heuschreck­en-Eis. Der begehrte Becher besteht aus mit Chili angereiche­rtem Vanilleeis, Mezcal-Caramel, einer kandierten Orangensch­eibe und gerösteten Heuschreck­en.

„Ich liebe den Geschmack und die Konsistenz“, sagt Inhaberin Fany Gerson. Die knusprigen Insekten sind etwa so groß wie ein Fingerhut und schmecken würzig. Der Eisbecher kostet umgerechne­t etwa zehn Euro. Doch Abkühlung ist den New Yorkern momentan offenbar lieb und teuer.

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Foto: Schmitt Tegge, dpa New York liebt Heuschre cken Eis.
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Foto: Peter Steffen, dpa Das Dach stürzte in das Supermarkt Ge
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Foto: Rainer Jensen, dpa Passagiere werden aus der Seilbahn ge

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