Arbeitsmarkt trotzt der Sommerflaute
In der Region waren im Juli weniger Menschen ohne Job als davor. Das ist untypisch
Im Landkreis Neu-Ulm waren im Juli etwas weniger Menschen ohne Job als im Monat davor (2175 statt 2187): Die Arbeitslosenquote liegt damit konstant bei 2,2 Prozent. Die Experten der zuständigen Agentur für Arbeit in Donauwörth (Kreis Donau-Ries) sprechen von einer untypischen Entwicklung. Für gewöhnlich steige die Quote im Sommer, da sich viele Jugendliche arbeitslos meldeten. Der Grund: Sie werden nach ihrer Ausbildung vom Betrieb nicht übernommen. In der Agentur geht man davon aus, dass die Arbeitslosenzahl in den kommenden Wochen weiter sinkt: Viele Jugendliche würden eine Arbeit aufnehmen oder sich wegen eines Studiums bei der Agentur abmelden.
Im Kreis Neu-Ulm gibt es zahlreiche Jobs: Zum Stichtag standen insgesamt 1637 offene Stellen zur Verfügung (119 mehr als im Juni).
Gestiegen ist allerdings die Zahl der arbeitslosen Menschen unter 25 Jahren: Um 0,6 Prozentpunkte auf jetzt 2,2 – das sind 240 mehr. Bei den älteren Arbeitnehmern betrug die Quote im Juli 2,6 Prozent, das sind 841 Personen. 539 ausländische Arbeitslose waren im Juli gemeldet.
Mit Sorge betrachten die Fachleute die zuletzt gestiegene Zahl der Langzeitarbeitslosen (auf nun 396 Personen). Das bedeute, dass dieser Personenkreis von der sehr guten Arbeitsmarktsituation nicht profitieren könne. Zudem hätten es Menschen mit Behinderung nicht leicht, einen Job zu finden. Obwohl viele Arbeitgeber händeringend nach Arbeitskräften suchten, seien immer mehr Schwerbehinderte (248 Personen) arbeitslos gemeldet. Ebenfalls stabil blieb die Arbeitslosenquote im Landkreis Unterallgäu: Sie lag im Juli wie in den Vormonaten bei 1,8 Prozent. Das ist die drittniedrigste Quote in Deutschland, wie das Landratsamt mitteilt. Insgesamt 1454 Unterallgäuer hatten keinen Job. Die Arbeitslosigkeit unter den 15- bis 24-Jährigen betrug 2,2 Prozent – das sei bundesweit einer der niedrigsten Werte. Ein weiterer Rekord: 513 Menschen bezogen Arbeitslosengeld II (0,6 Prozent). Das sei der drittniedrigste Wert in Deutschland, hieß es.