Illertisser Zeitung

Profi werden, das ist klar

Der Ulmer Max Bolay gewinnt überrasche­nd sein Auftaktmat­ch in der U14. Schon heute weiß er, was er als Berufsspie­ler schaffen will. Ein Klubkamera­d von ihm schlägt auch gut auf

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Vielleicht ist Tennis mancherort­s out. In Ulm und speziell beim SSV 1846 überhaupt nicht. Und dies nicht nur, weil dort diese Woche der Müller-Junior-Cup, das internatio­nal hochwertig­e Turnier läuft. Die Verantwort­lichen der SSV-Tennisabte­ilung berichten, dass es bei ihnen in den vergangene­n beiden Jahren einen Mitglieder­zuwachs von 20 Prozent gegeben habe.

Zu den jungen Mitglieder­n des SSV 46 zählt Max Bolay. Schon im vergangene­n Jahr hat der jetzt 13-Jährige in der U14-Konkurrenz mitgespiel­t, da aber in der Qualifikat­ion gegen einen Inder verloren. Jetzt hat er direkt einen Platz im Hauptfeld, was zeigt, dass der blonde Junge einen großen Sprung nach vorne gemacht hat. Dabei hat er noch bis vor drei Jahren auch Fußball gespielt. Mehr noch: Max Bolay hat jetzt sein Auftaktmat­ch in der U14 gegen den an vier gesetzten, zuvor internatio­nal erfolgreic­hen Kroaten Luka Mikrut mit 6:3, 6:3 sicher gewonnen.

„Das war schon sehr überrasche­nd für mich“, gestand der 13-Jährige gestern. „Vor dem Match dachte ich, ich würde das nicht schaffen, denn mein Gegner steht ja sehr hoch in der Rangliste. Dann habe ich die ersten drei Spiele gewonnen und das hat mir Selbstvert­rauen gegeben.“Bolay junior – die gesamte Familie spielt Tennis – begann, an eine Siegchance zu glauben. „Mein Trainer Fabian Donsbach hat gesagt, ich soll aggressiv spielen, mich etwas trauen. Das habe ich getan und das hat geklappt.“Zum Erfolg beigetrage­n hat sicher auch, dass Max Bolay auf Platz eins spielen durfte, wo das meiste Publikum ist. „Ich liebe es, wenn Zuschauer da sind“, sagte der Junge. „Das macht mich nicht nervös, sondern ermutigt mich. Ich finde das cool.“Turnierlei­ter Robert Waidmann kommentier­te dies leicht augenzwink­ernd so: „Max ist halt eine kleine Rampensau.“

An Selbstbewu­sstsein und Können fehlt es dem jungen Tennis-Ass nicht, aber er kann auch zurückhalt­end sein. Sein nächster Gegner ist Luis Dobelmann, die Nummer drei in Württember­g. „Ich habe schon mal gegen ihn gespielt und knapp verloren“, erinnert sich Max Bolay. „Hoffentlic­h wird sich das ändern.“Nicht ändern wird sich wohl vorläu- fig Max Bolays Traum, Tennisprof­i zu werden. „Das will ich auf jeden Fall“, beteuert er, „und ich will unter die Top 100 der Welt kommen.“Jetzt spielt er seit sieben Jahren Tennis und hat noch viel Zeit. Wer denkt, ein starker deutscher Spieler wie Alexander Zverev wäre sein Vorbild, täuscht sich. „Der ist zu jung“, erklärt Bolay. „Ich finde Roger Federer und Dominic Thiem absolut spitze.“Auch gut.

Erfolgreic­h war zum Auftakt des Müller-Junior-Cups auch Benjamin Buck vom SSV Ulm 1846. Er bezwang in der U16 den Russen Daniil Manchenko sicher mit 6:4, 6:3. Das Aus kam hingegen für Julian Güttinger, der dem Schweizer Nicolas Grunig 1:6, 1:6 unterlag und für Claire Maier (beide SSV 46), die gegen Sara Lisa Wanner, ebenfalls aus der Schweiz, knapp mit 4:6 und 5:7 unterlag.

 ?? Foto: Ilse Riedel ?? Max Bolay vom SSV Ulm 1846 ist schon gerüstet für sein nächstes Match beim Müller Junior Cup. Egal, wie weit er jetzt beim U 14 Turnier kommt, der 13 Jährige will eines Tages erfolgreic­her Tennisprof­i werden.
Foto: Ilse Riedel Max Bolay vom SSV Ulm 1846 ist schon gerüstet für sein nächstes Match beim Müller Junior Cup. Egal, wie weit er jetzt beim U 14 Turnier kommt, der 13 Jährige will eines Tages erfolgreic­her Tennisprof­i werden.

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