Welche Geheimnisse schlummern hier?
Die Ausgrabungen auf dem Areal an der Vöhlinstraße dauern an. Ob Bedeutsames entdeckt wurde, ist weiter unklar
Eigentlich sollte auf dem Areal an der Illertisser Vöhlinstraße längst gebaut werden: Vorgesehen ist ein mehrteiliges Wohnhaus mit Tiefgarage. Doch aktuell sind die Arbeiten gestoppt. Erdberge türmen sich auf, daneben sind Löcher im Boden zu sehen, geschützt von Planen. Vor Ort suchen Archäologen nach Spuren aus der Illertisser Vergangenheit. Und das offenbar gründlich: Vor einigen Wochen begannen die Grabungen und sie dauern an.
Ob die Fachleute etwas Verwertbares entdeckt haben, ist weiter unklar. Die Erkenntnisse will man am Landesamt für Denkmalpflege erst nach Abschluss der Untersuchungen bekannt geben. Der Grund: Wird ein etwaiger Fund zu früh bekannt gemacht, könnten Diebe nachts ihr Unwesen treiben. Spekuliert wird in der Vöhlinstadt derweil fleißig: Darüber, was im Erdreich wohl für Geheimnisse schlummern könnten.
Anlass zu solchen Vermutungen gibt es wohl: Nach Auskunft des Amts für Denkmalpflege liegt das Areal in einem historisch bedeutsamen Bereich. Es ist in der Liste der bayerischen Denkmäler eingetragen, dort heißt es: „Mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde im Bereich der Marktsiedlung von Illertissen.“Das bedeutet: Möglicherweise könnten Spuren aus der Siedlungsgeschichte der Vöhlinstadt gefunden werden. Diese dürfen nach Ansicht der Experten durch den Hausbau freilich nicht zerstört werden. Deshalb geht es mit dem Projekt erst weiter, wenn die Archäologen fertig sind.
Bauherr Manuel Merkle aus Dietenheim spricht von „Kleinigkeiten“, die auf dem Areal entdeckt wurden und nun untersucht werden müssen. Angesichts der Grabungen sei er „hin- und hergerissen“. Obwohl die Studien Zeit und Geld kosten, habe er grundsätzlich Verständnis dafür: „Wenn am Ende etwas herauskommt, ist das eine gute Sache.“Andernfalls seien Verzögerung und Ausgaben jedoch „furchtbar ärgerlich für alle Seiten“.
Egal ob bei der Freiwilligen Feuerwehr, der Wasserwacht, als Betreuer im Ferienspaß, als Nachhilfelehrer oder jetzt, in Illertissen ganz neu initiiert, als Leihoma oder -opa – wenn Bürger ehrenamtlich Bürger unterstützen, ist das immer lobenswert. Und sind wir mal ehrlich: Jeder von uns ist dankbar, wenn ihm oder ihr ab und zu unter die Arme gegriffen wird.
Dabei fängt Unterstützung schon im Alltag an. Wenn die Großmutter beispielsweise als Babysitter einspringt, der Vater das Auto der erwachsenen Kinder repariert oder der Nachbar zum Blumengießen während des Urlaubs in den eigenen vier Wänden vorbeischaut. Hilfe brauchen wir öfter als wir denken. Oder anders formuliert: Uns ist – in einem heutzutage schnelllebigen Alltag – gar nicht mehr bewusst, wie oft wir tatsächlich auf andere angewiesen sind. Als selbstverständlich wird inzwischen viel zu viel angesehen. Was fehlt, sind dann häufig die fünf Buchstaben, die es sogar – auf Französisch – auf die Verpackung eines Süßigkeitenherstellers geschafft haben: „Danke!“. Jeder, der sich freiwillig in den Dienst der anderen stellt, seine Freizeit für diese ehrenamtliche und von vielen auch unterschätzte Arbeit opfert, hat ein solches Dankeschön verdient. Es spielt dabei keine Rolle, wie man sich für die Allgemeinheit einsetzt. Die Tatsache, dass man etwas für die Menschen tut, die darauf angewiesen sind, ist lobenswert. Denn letztlich geht es um uns alle und um unsere Gemeinschaft. Die würde ohne Ehrenamtliche schlichtweg nicht funktionieren.
Die Illertisser Bürgerstiftung hat ein neues Projekt ins Leben gerufen, das den Alltag mancher ausgelasteter Eltern erleichtern soll. Leihomas und -opas sollen Familien, beispielsweise bei der Hausaufgabenbetreuung oder bei kleineren Aufgaben im Haushalt unterstützen. Dafür werden engagierte Personen, die übrigens nicht zwingend im Großelternalter sein müssen, gesucht. Es ist eine weitere Initiative für ein gutes Miteinander.