Klinik und Rettungsdienst besser vernetzt
Neues System kann wichtige Zeit sparen
Im Ernstfall zählt jede Minute. Um Notfallpatienten künftig besser und schneller behandeln zu können, lassen sich wichtige Patienteninformationen inzwischen direkt aus dem Rettungswagen in die Stiftungsklinik Weißenhorn übermitteln. In einer Pressemitteilung informiert die Kreisspitalstiftung Weißenhorn anhand eines Beispiels über das neue System.
Hat der Rettungsdienst bei einem Patienten den Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt, wird am Einsatzort ein Bild der Aktivitäten der Herzmuskelfasern, ein sogenanntes EKG, erstellt. Dieses wird dann zusammen mit allen wichtigen Patientendaten, wie verabreichte Medikamente, Schmerzen, Vorerkrankungen und der voraussichtlichen Ankunftszeit an die Klinik übermittelt. Dort kann dann die notwendige Behandlung vorbereitet werden, bis der Patient eintrifft. Für Patienten mit einem akuten Herzinfarkt kann dies nach Angaben der Kreisspitalstiftung eine Zeitersparnis von 25 Minuten bedeuten. Eine Zeitspanne, die unter Umständen über Leben und Tod entscheidet. Auch bei Schlaganfällen, Epilepsie oder Unfällen kommt es unter Umständen auf jede Minute an.
Durch frühzeitige Information und Alarmierung der Klinik werden Bereitschaftspersonal, Operationsräume oder das Herzkatheterlabor vorbereitet, wichtige Untersuchungsbereiche bereitgestellt und die benötigten Räume und Betten reserviert. Auch bereits in der Klinik vorhandene Patientendaten aus früheren Behandlungen können aufgerufen werden. Seit der vergangenen Woche zählt die Stiftungsklinik zu den Kliniken in Bayern, die diese telemedizinische Patientenvoranmeldung ermöglichen. Bereits eine Stunde nach dem Start kam der erste kardiologische Notfall in der Klinik an. Auch die Donauklinik Neu-Ulm wird der Mitteilung zufolge mit dem Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistenten NIDA ausgestattet. Er soll dort am 22. August in Betrieb gehen.