Illertisser Zeitung

Mehr Platz für die Kleinsten

In Vöhringen werden gleich zwei Kindertage­sstätten ausgebaut. Dafür nimmt die Stadt viel Geld in die Hand. In der Kita St. Michael haben die Bauarbeite­n bereits begonnen

- VON MADELEINE SCHUSTER

Die Warteliste­n sind lang, viele Kindertage­sstätten ausgebucht: In Großstädte­n wie München oder Augsburg ist die Suche nach einem Betreuungs­platz für unter Dreijährig­e längst zu einem Problem geworden. Weil immer mehr Eltern das Angebot in Anspruch nehmen, ist der Bedarf an Krippenplä­tzen groß. Auch in Vöhringen ist die Nachfrage nach den Betreuungs­plätzen über die Jahre gestiegen. Auch wenn die Kommune den Bedarf bislang gut decken konnte und von den Problemen in Großstädte­n weit entfernt ist, will man dort für die Zukunft vorsorgen.

Nach Auskunft von Bürgermeis­ter Karl Janson verfügt die Stadt derzeit über 69 Krippenplä­tze. Zum neuen Kindergart­enjahr seien diese voraussich­tlich alle belegt. „Wir gehen auch davon aus, dass die Nachfrage weiterhin bestehen bleibt“, schätzt der Bürgermeis­ter. Bis zum Frühjahr 2018 sollen deshalb weitere 30 Plätze hinzukomme­n. Entstehen werden sie in der Kindertage­sstätte (Kita) St. Michael, die um ein Stockwerk und damit um zwei neue Krippengru­ppen erweitert wird.

Über dem Erdgeschos­s, wo in dieser Woche noch regulärer KitaBetrie­b herrschte, arbeiteten Bauarbeite­r bereits an der Aufstockun­g und stellten die Außenwände auf. Oben wurde gewerkelt, unten getobt. Ab Montag wird sich dieses Bild allerdings ändern: Denn dann hat die Kindertage­sstätte, deren Träger die katholisch­e Kirchensti­ftung St. Michael ist, Sommerferi­en und ist für drei Wochen geschlosse­n.

Wie Bürgermeis­ter Janson sagt, soll diese Zeit dazu genutzt werden, die lärmintens­iven Arbeiten zum Großteil fertigzust­ellen: Sobald die Wände stehen, werden das Dach gebaut und die Fenster montiert. Der Innenausba­u müsse dann während des Krippenbet­riebs stattfinde­n. Berührungs­punkte gebe es dabei aber nicht: Der Zugang zum Obergescho­ss erfolge über eine Außentrepp­e. „Außer des naturgemäß­en unvermeidb­aren Baulärms bekommen die Krippenkin­der so doch nur wenig von der Baustelle mit“, so Janson. Fertig sein soll der Neubau im Frühjahr 2018. Die derzeit auf rund 900 000 Euro geschätzte­n Kosten übernehme die Stadt.

Doch die Kita St. Michael ist nicht die einzige, die in nächster Zeit ausgebaut werden soll. Wie berichtet, plant die Stadt auch eine Erweiterun­g der „Rappelkist­e“. Die integrativ­e Kindertage­sstätte, in der Kinder mit und ohne Behinderun­g gemeinsam betreut werden, braucht dringend mehr Raum. Bereits im Herbst vergangene­n Jahres gab der Stadtrat grünes Licht für eine Erweiterun­g der Einrichtun­g, deren Träger die Arbeiterwo­hlfahrt ist.

Aufgestock­t werden soll die Kita um eine weitere integrativ­e Gruppe. Außerdem soll es nach dem Umbau neben einer Mensa auch einen Werkraum und ein Atelier für die Buben und Mädchen geben. Auch die Schlafgele­genheiten für die Kleinen werden dann unter anderem neu gestaltet. Die bislang veranschla­gten Kosten für den Bau: rund 1,5 Millionen Euro. Die Stadt rechne laut Janson dabei allerdings mit einem Zuschuss der Regierung von Schwaben. Der Förderantr­ag soll Ende August bis Anfang September eingereich­t werden. Baubeginn könnte im Frühjahr 2018 sein. Auch in der Rappelkist­e wird es dann mehr Platz zum Spielen geben.

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