Illertisser Zeitung

Frust nach Übertritt, dann nur Freude

Antonia Kinzel vom SSV Ulm 1846 holt mit der Kugel Bronze

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Am ersten Tag der deutschen Leichtathl­etik-Meistersch­aft der U20 und U18 gab es gestern enttäuscht­e und strahlende Gesichter – und auch verärgerte. Bei Antonia Kinzel vom gastgebend­en SSV Ulm 1846 gab es ein Wechselspi­el. Lief es für sie im Diskuswerf­en gut, aber ohne Medailleng­ewinn, sodass sie doch ein wenig Frust hatte, so glänzte sie im Kugelstoße­n und freute sich riesig über ihre Bronzemeda­ille in dieser Disziplin. Von den anderen Teilnehmer­n des SSV 46 waren im 100-Meter-Sprint und 110-Meter-Hürdenlauf keine Wunder erwartet worden – und die blieben dann auch aus.

Beim Diskuswerf­en hatte Antonia Kinzel Pech. Sie musste mit der neuen persönlich­en Bestweite von 47,56 Metern mit dem undankbare­n vierten Platz vorliebneh­men. Die Ulmerin war gut in Form, legte im zweiten Versuch gleich 47,09 Meter vor und steigerte sich im vierten auf 47,56 Meter. Da lag sie im Zwischenkl­assement auf Rang drei. Doch Sandy Uhlig von der LG Mittweida, die mit 46,55 Metern hinter ihr gelegen hatte, haute im fünften Versuch mit 48,29 Metern einen richtig guten raus und Antonia Kinzel konnte nicht kontern (46,28 Meter). Die Athletin des SSV 46 wollte im letzten Durchgang noch einmal alles geben, doch ihr Versuch war ungültig und so blieb ihr nur Rang vier klar vor Jennifer Seher (LG Hohenlohe), die mit einigem Abstand (45,59 Meter) Fünfte wurde. Antonia Kinzels letzter Versuch lag nach Einschätzu­ng von SSV-Abteilungs­leiter Wolfgang Beck gut und gerne bei 50 Metern, aber sie hatte um eine Zehenspitz­e übertreten. „Hauptsache, ich habe eine neue Bestweite erzielt“, nahm die Ulmerin es später nicht so tragisch.

Später, da war sie DM-Dritte im Kugelstoße­n und strahlte. Es hatte für sie mit 14,62 Metern gar nicht so gut begonnen. Im zweiten Durchgang flog die Kugel wunderschö­n – und auf 16,00 Meter. Das war für sie schon neue persönlich­e Bestweite. damit nicht genug: Sie verbessert­e diese bei ihrem dritten Versuch noch auf 16,32 Meter und lag plötzlich hinter U-18-Weltmeiste­rin Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) vor Jule Steuer (SC Magdeburg) auf Rang zwei. Diese schnappte ihr zwar mit 16,44 Metern – die hochfavori­sierte Dantzler gewann mit 17,37 Metern und holte auch im Diskuswerf­en Gold – diesen noch weg, aber auch Bronze machte die Ulmerin unendlich glücklich. „Ich war überrascht, diese Weite zu stoßen“, meinte Kinzel. „Ich trainiere Kugelstoße­n ja nicht so sehr wie Diskuswerf­en. Das war mega. Wenn gute Konkurrenz da ist, klappt es bei mir.“

Auch wenn die Ulmer nicht zu den Besten zählten, gab es im 100-Meter-Sprint – kurios war, dass in einem Vorlauf gleich zwei Athleten aus unterschie­dlichen Bundesländ­ern mit dem Namen Jonas Müller starteten – sowie im 110-MeterHürde­nlauf gute Ergebnisse. Bester Ulmer im Flachsprin­t war MaximiDoch lian Vollmer mit 10,93 Sekunden im Vorlauf der U20. Im Zwischenla­uf schied er mit 11,01 Sekunden aus. Die beste Zeit des Tages erzielte Thomas Barthel vom Sportclub Magdeburg mit 10,39 Sekunden.

Eine spannende Sache war der Weitsprung der U 18. Der lange führende Luka Herden (LG Brillux Münster/7,37) wurde noch von Jan Bieler (TSV Freinsheim/7,40) und der dann auch noch von Yannick Wolf (LG Stadtwerke München/7,43) übertrumpf­t.

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Mit dem Diskus verpasste U 18 Athletin Antonia Kinzel vom SSV Ulm 1846 gestern als Vierte knapp das Treppchen, dafür durfte sie sich später über die unerwartet­e Bronzemeda­ille im Kugelstoße­n freuen.
Foto: Horst Hörger Mit dem Diskus verpasste U 18 Athletin Antonia Kinzel vom SSV Ulm 1846 gestern als Vierte knapp das Treppchen, dafür durfte sie sich später über die unerwartet­e Bronzemeda­ille im Kugelstoße­n freuen.

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