Die Landshut zurückholen?
Denkmäler sind gut und wichtig, weil sie verhindern sollen, dass wir Menschen wichtige Ereignisse vergessen. Sie sollen auch dafür sorgen, dass die Nachwelt nicht dieselben Fehler wie ihre Vorfahren noch einmal macht. Und sie erinnern uns an große Ereignisse. Deshalb ist es gut und richtig, dass sich Menschen für Denkmäler einsetzen. Sie sind ein sichtbarer Teil Geschichte.
Die Landshut aber für mehrere Millionen Euro von einem brasilianischen Flugzeugfriedhof zurück nach Deutschland zu holen, ist mehr als fragwürdig. Genau genommen Geldverschwendung. Da werden Millionen bezahlt, damit am Ende ein Flugzeug in einem Museum in Friedrichshafen stehen wird. Selbstverständlich nicht irgendein Flugzeug, selbstverständlich hat die Landshut symbolischen Wert. Aber der ist nicht so groß, als dass er das ganze Tamtam der Rückführung rechtfertigt. Immerhin hat sich auch niemand um den symbolischen Wert der Maschine geschert, als die Landshut vor Jahren an andere Airlines verkauft wurde.
Und warum das alles? Damit ein paar tausend Menschen pro Jahr durch ein Flugzeug gehen, sich ein bisschen gruseln und vielleicht einen Hauch Geschichte spüren können?
Deutschland ist ein reiches Land, dennoch fehlt Geld an allen Ecken und Enden für wirklich wichtige Projekte. Wie erklären wir es unseren Kindern, dass wir Millionen in einen Schrotthaufen aus Brasilien stecken, aber Schulen nicht sanieren können? Sinnvoller wäre es, von dem Geld Lehrer einzustellen, die Schülern den Deutschen Herbst und Terrorismus begreiflich machen. Oder man könnte eine Wanderausstellung konzipieren, durch die Geschichte erlebbar wird – dazu braucht es aber kein altes Flugzeug aus dem Dschungel.