Sie kämpfen oft bis zur Erschöpfung
Leverkusener Stabhochspringer auch in Ulm top. Eine Vöhringerin muss sich bei der Jugend-DM quälen
Die deutschen LeichtathletikJugendmeisterschaften am vergangenen Wochenende im Ulmer Donaustadion waren insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung. Bei letztlich recht guter Witterung – nur der Wind störte mitunter, vor allem beim Weitsprung der U20 – wurden auch dank großer Kampfbereitschaft gute Ergebnisse erzielt.
Einer der ganz Großen kann Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre vom TSV Bayer 04 Leverkusen werden. Nachdem er im Winter deutscher U-20-Hallenmeister geworden war, wurde er in seiner Disziplin im Freien U-23-Meister, dann holte er mit 5,60 Metern den Titel bei den Aktiven, um nun in Ulm auch noch mit 5,30 Metern klarer U-20-Meister zu werden. Mehr konnte er national nicht gewinnen. Im Donaustadion konnte ihm auch Fynn Zenker vom SSV Ulm 1846 nicht Paroli bieten. Er wurde mit 4,70 Metern Achter.
Aus Sicht des SSV 46 verlief nicht nur der Weitsprung der männlichen U20 enttäuschend, bei dem Marcel Cymcyk gut hätte den Titel holen können, wenn er auch nur einmal den Absprungbalken ordentlich getroffen hätte, sondern auch die Staffel. Die Ulmer lagen in ihrem Lauf vorne, doch dann klappte der Wechsel von Cymcyk auf Marcel Mayer nicht und die SSV-Staffel schied aus.
Etwas Pech hatte die Vöhringer Sprinterin Svenja Pfetsch. Schon am Samstag klagte die U-18-Athletin über muskuläre Beschwerden im Oberschenkel. Trotzdem erreichte sie den Zwischenlauf und sie kämpfte weiter. Beim Start über 200 Meter, ihre Lieblingsstrecke, zwickte es wieder und sie hatte keine Chance, auch nur in die Nähe ihrer Bestzeit zu kommen. Aber ihr 13. Platz war unter diesen Umständen ein schöner Achtungserfolg für sie.
Der deutsche Verband (DLV) und der württembergische Verband (WLV) wissen schon lange, dass Ulm eine hervorragende Austragungsstätte für Meisterschaften ist. Hier gibt es ein geeignetes Stadion, ein professionelles, eingespieltes Organisations- und Helferteam, die Stadt Ulm steht dahinter und der SSV 46 sowieso. Klar, dass in Erwägung gezogen wird, die deutschen Jugendmeisterschaften, aber auch die Titelkämpfe der Aktiven wieder nach Ulm zu vergeben. Die Verantwortlichen hier sind bereit.