Illertisser Zeitung

Jetzt wird es magisch

Beim Illertisse­r Ferienspaß haben sich die Teilnehmer eine eigene Stadt aufgebaut. Die zweite Woche steht nun ganz im Zeichen von Zauberei und Hexerei

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Emma sitzt am Basteltisc­h und malt mit bedächtige­n Pinselstri­chen ihren selbst gestaltete­n Zauberstab an. Es ist sogar schon der zweite Stab, den die Zwölfjähri­ge gemacht hat. Auch eine Zaubertüte hat sie schon gefaltet.

Beim Illertisse­r Ferienspaß stehen diese Woche magische Bastelange­bote auf dem Programm. Als Motto haben sich die Betreuer der Veranstalt­ung den Jugendroma­n Harry Potter ausgesucht. Den Kindern gefällt das Thema. Emma kennt die Bücher schon bis zum vierten Band: „Ich muss sie auch immer meinem Bruder vorlesen.“Dem Neunjährig­en macht das Lesen nämlich keinen Spaß.

Jeden Tag gibt es zwischen fünf und acht Bastelange­bote im Mehrgenera­tionenhaus in Illertisse­n, erklärt Stadtjugen­dpflegerin und Organisato­rin des Ferienspaß­es, Kathrin Grimm. So wurden gestern neben Zauberstäb­en zum Beispiel fliegende Kerzen hergestell­t, die im Buch den Speisesaal von Harry Potters Zauberersc­hule Hogwarts schmücken. Die Kerzen bestehen aus Klorollen und Lichtern. An durchsicht­igen Nylonschnü­ren werden sie dann aufgehängt. An einer dritten Station mühen sich die zehnjährig­en Mädchen Xenia und Mariella mit einer Miniaturau­sgabe eines

Die Kinder basteln fliegende Kerzen und Zauberstäb­e

Quidditchs­piels ab, das in Harry Potters magischer Welt ein beliebter Sport ist. Im Buch geht es dabei darum, auf fliegenden Besen Bälle durch Ringe zu werfen, die an langen Stangen befestigt sind. Bei den gebastelte­n Modellen müssen die Kinder Papierkuge­ln mithilfe eines Küchengumm­is durch die Ringe schießen. Mariella hat das schon mal ausprobier­t: „Es geht schon ziemlich schwer.“

Auch für Kinder, die sich nicht für Harry Potter interessie­ren, bietet der Illertisse­r Ferienspaß ein umfangreic­hes Programm. So war am Dienstag das Kinderthea­ter Eukitea aus Diedorf (Landkreis Augsburg) in der Vöhlinstad­t zu Gast. Bei dem Zwei-Mann-Stück „Der Clownsbaum“waren die Kinder nicht nur Zuschauer, sondern durften auch zu den beiden Schauspiel­erinnen auf die Bühne, um mit dem Clown zu tanzen oder ihm beim Vermessen des Baums zu helfen.

In der vergangene­n Woche war das Thema des Ferienspaß­es die Kinderspie­lstadt. Dabei geht es darum, dass die Teilnehmer ihre eige- ne Stadt gestalten. Sie arbeiten, verdienen Geld und können davon einkaufen gehen. Erzieherin Grimm sagt: „Die Teilnehmer melden sich in der Früh beim Arbeitsamt und bekommen einen Job zugeteilt.“Dahinter verstecken sich verschiede­ne Spielangeb­ote für die Kleinen. Wer Juwelier wird, darf Armbänder basteln, Bauarbeite­r zimmern auf dem Bauspielpl­atz Hütten aus Holz zusammen und im Beautysalo­n wird fleißig geschminkt. Die Kinder lassen sich laut Grimm gerne für die Ferienspaß­jobs anstellen. „Schließlic­h geht es ja um Kohle“, sagt sie. Denn für ihre Arbeit bekommen die Teilnehmer einen festgelegt­en Stundenloh­n, der zwar nicht in Euros, dafür aber in Zaubertale­rn, ausgezahlt wird. Arbeitsunf­älle habe es bei dem vielfältig­en Jobangebot in der Spielstadt nicht gegeben, sagt Grimm. Obwohl gerade die Buben begeistert auf dem Bauspielpl­atz anpacken und auch noch in der zweiten Woche fleißig an den Hütten werkeln. Den Bauspielpl­atz hatte Grimm im vergangene­n Jahr eingeführt: „Wir müssen ja gucken, dass für jeden etwas dabei ist. Und die Jungs sind einfach keine großen Bastler.“

212 Bewohner hatte die Spielstadt in der ersten Woche des Ferienspaß­es, in der zweiten Woche nehmen, wie auch in den Jahren zuvor, etwas weniger Kinder teil. Heuer sind es 161. Zwei Teamleiter und 21 Betreuer haben sich die Angebote ausgedacht und kümmern sich während der zwei Wochen um die Kinder.

Am vergangene­n Freitag durften sich die Eltern persönlich anschauen, was ihr Nachwuchs die Woche über gemacht hat. Stadtjugen­dpfleger Volker Witt hat mit den Teilnehmer­n einen rund zehnminüti­gen Film gedreht und geschnitte­n, der den Erwachsene­n vorgeführt wurde.

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Fotos: Franziska Wolfinger Die zwölfjähri­ge Emma hat aus einem Holzspieß, Küchenpapi­er und Bastelkleb­er einen Zauberstab gebastelt. Mit glitzernde­r Far be bekommt er den letzten Schliff. Ihre Freundin Paula ist mit ihrem schon fertig und schaut zu.
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Bei der Aufführung von „Der Clowns baum“war Mitmachen angesagt.

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