Ein legendärer Krampf
Der Abschied des besten Sprinters aller Zeiten: Usain Bolt
Statistiker haben es errechnet: Diese Karriere, die sowohl von der Zahl der staunenden und prächtig unterhaltenen Zuschauer wie vom Einkommen des Helden im Bereich vieler, vieler Millionen anzusiedeln ist, hat im Grunde nur 14 Minuten gedauert. All die großen Rennen, in denen der Jamaikaner Usain Bolt immer wieder bestens gelaunt bewiesen hat, dass er der schnellste Mensch der Erde ist, passten zusammen in diese lächerliche Spanne. Und jetzt sind er und seine Fans auch noch um die allerletzten zehn Sekunden betrogen worden. Wie der geniale Fußballer Zinédine Zidane in seinem letzten Spiel, dem WM-Finale 2006, nach einem Kopfstoß vorzeitig vom Platz flog, endete Usain Bolts letztes Rennen als der Superstar der Leichtathletik auch vor dem Ziel. Als Schlussläufer der Sprintstaffel hätte er am Samstagabend Jamaika noch einmal Gold bescheren sollen – und musste gleich nach Übernahme des Staffelstabs abbrechen. Er humpelte, purzelte zu Boden, blieb liegen. Ein Krampf! Jetzt! Unfassbar! Seine Teamkollegen wüteten später, man habe sie viel zu lang auf ihren Renneinsatz warten lassen. Böswillige vermuteten, Bolt habe gesehen, dass das Rennen ohnehin nicht mehr zu gewinnen sei, und habe so auf anderem Wege ein legendäres Ende gefunden. Bolt selbst wehrte sich bloß, mit dem Rollstuhl abtransportiert zu werden, humpelte von dannen. Gestern Abend aber wurde er dann doch noch im Stadion geehrt und verabschiedet …
Kurz vor Bolts Sturz hatte es die erste Goldmedaille überhaupt für das deutsche Team in London gegeben – durch Speerwerfer Johannes Vetter. Mehr über ihn lesen Sie im
Mehr über die gestern zu Ende gegangene Weltmeisterschaft gibt’s natürlich im