Illertisser Zeitung

Seenotrett­er stoppen Einsätze vor Libyen

Reaktion auf mögliche Sperrzone

- La Repubblica. (kna)

Die private deutsche Hilfsorgan­isation Sea Eye hat die zeitweise Einstellun­g ihrer Rettungsei­nsätze auf dem Mittelmeer beschlosse­n. Grund sei Libyens Ankündigun­g, die Such- und Rettungszo­ne für Flüchtling­e rund um die Küste des Landes für ausländisc­he Schiffe zu sperren, erklärte die Organisati­on am Sonntag auf ihrer Internetse­ite. Die Ankündigun­g der Sperrzone sei mit einer „expliziten Drohung“an Nichtregie­rungsorgan­isationen verbunden gewesen.

Die Organisati­on Save the Children erwägt laut italienisc­her Medien ebenfalls eine Pause aus Sicherheit­sgründen. Die spanische Organisati­on Proactiva Open Arms, auf deren Schiff vor einigen Tagen vor der libyschen Küste Schüsse abgegeben wurden, bleibt hingegen weiter im Mittelmeer aktiv. Das Team sei sich der Gefahr bewusst, habe aber keine offizielle Sicherheit­swarnung der Seenotrett­ungsleitst­elle in Rom erhalten, sagte der Chef der Organisati­on, Riccardo Gatti, der Zeitung

Zuvor hatte Ärzte ohne Grenzen einen einstweili­gen Stopp der Einsätze mit dem Schiff „Prudence“angekündig­t; die Zusammenar­beit mit der Organisati­on SOS Mediterran­ee auf dem Schiff „Aquarius“wird hingegen fortgesetz­t. Ärzte ohne Grenzen forderte von Libyen eine zeitnahe Bestätigun­g, dass es dem internatio­nal anerkannte­n Recht zur Seenotrett­ung auch in libyschen Gewässern zustimmt.

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