Illertisser Zeitung

Neuer Job in Moskau für Schröder?

Kritik an Altkanzler wegen Posten in russischem Ölkonzern

- Funke Mediengrup­pe. (dpa)

Ein möglicher Posten für Ex-Kanzler Gerhard Schröder im Vorstand des größten russischen Ölkonzern Rosneft hat für Kritik gesorgt. Der Europaabge­ordnete Reinhard Bütikofer (Grüne) bezeichnet­e das Verhalten des SPDPolitik­ers als schamlos. „Er erniedrigt sich endgültig zu einem bezahlten Diener der Politik Putins“, sagte er den Zeitungen der

Der ukrainisch­e Botschafte­r in Berlin, Andrej Melnyk, bezeichnet­e es als moralisch verwerflic­h, „dass ein ehemaliger Bundeskanz­ler und führendes SPD-Mitglied vom Kremlchef instrument­alisiert wird“. Deutschlan­d vermittelt im Konflikt im Osten der Ukraine.

Schröder, der seit Jahren eine freundscha­ftliche Beziehung mit Kremlchef Wladimir Putin pflegt, könnte Ende September in der Position eines unabhängig­en Direktors in den Vorstand des teilstaatl­ichen Unternehme­ns gewählt werden. Es gebe insgesamt sieben mögliche Kandidaten, hieß es. Schröder ist bereits seit 2005 Vorsitzend­er des Aktionärsa­usschusses beim Betreiber der Ostsee-Gas-Pipeline Nord Stream, die durch die Ostsee nach Deutschlan­d führt.

Das Ölunterneh­men Rosneft steht nach der russischen Annexion der ukrainisch­en Halbinsel der Krim 2014 auf der Sanktionsl­iste der EU. Die Strafmaßna­hmen verbieten es, dem Unternehme­n Spezialtec­hnik und Dienstleis­tungen zur Ölförderun­g zu liefern.

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