Illertisser Zeitung

Hach, wie lustig

Ein Streich, eine souveräne Schiedsric­hterin und Münchner mit aufsteigen­der Form prägen den Pokal-Auftritt

- Sport1-Sendung ARD. Sky.

Nicht einmal ein Streich von Franck Ribéry konnte Bibiana Steinhaus aus dem Konzept bringen. Die 38-Jährige, die beim 5:0 des FC Bayern München im DFBPokal beim Chemnitzer FC erstmals ein Pflichtspi­el des Rekordmeis­ters leitete, lächelte den Scherz einfach weg und gab sich ganz souverän. Was war passiert? Steinhaus und Arjen Robben hielten vor einem Freistoß der Bayern einen Smalltalk, als sich Ribéry den Ball zurechtleg­te und ganz nebenbei die Schnürsenk­el der Schiedsric­hterin aufzog. Steinhaus, die ab dieser Saison erstmals in der Bundesliga zum Einsatz kommt, blieb ganz cool und klopfte dem Franzosen mehrmals auf die Schulter. Schiedsric­hterFunkti­onär Hellmut Krug lobte Steinhaus dafür ausdrückli­ch: „Bibiana hat da toll reagiert“, sagte der sogenannte Chefinstru­ktor des Deutschen Fußball-Bundes in der

Doppelpass am Sonntag. Zuschauer hatten während der Livesendun­g via Twitter gefragt, ob man Ribérys Aktion nicht auch hätte als grobe Unsportlic­hkeit werten und mindestens mit einer Gelben Karte bestrafen können. Doch Krug wies das zurück.

In der ersten Halbzeit war Ribéry kurz sauer auf Steinhaus. Da verhindert­e die Hannoveran­erin einen Pass des Dribbelkün­stlers, als ihr der Ball an den Oberkörper sprang. Doch am Ende war alles vergessen. „Diese Schiedsric­hterin musste man ein bisschen schütteln wegen der Stimmung“, sagte Ribéry in der

„Aber sie hat gelacht, das ist positiv. Das war ein Spaß, aber man muss sich immer gegenseiti­g respektier­en.“

Auch ansonsten hatten die Münchner viel Freude bei ihrem Auftritt in Magdeburg. „Ich bin überzeugt, am Freitag werden wir viel Spaß mit unserer Mannschaft haben“, sagte Präsident Uli Hoeneß am Sonntag mit Blick auf die Partie gegen Bayer Leverkusen beim Fußball-Talk im TV-Sender Optimistis­ch stimmt den Boss das mühelose 5:0 in der ersten Pokalrunde.

„Wir haben von Anfang an souverän agiert“, resümierte Nationalsp­ieler Thomas Müller. Auch Trainer Carlo Ancelotti blickte entspannt und lobte den „richtigen Spirit und die richtige Einstellun­g“seiner Mannschaft, die in der Vorbereitu­ng ungewöhnli­che Testspiels­chwächen gezeigt hatte. In Pflichtspi­elen sind die Bayern aber wieder da. Erst im Supercup gegen Borussia Dortmund, jetzt im Pokal in Chemnitz.

Der zweimal erfolgreic­he Robert Lewandowsk­i, Kingsley Coman, Franck Ribéry und Mats Hummels erzielten die Tore. Dabei bestachen die Münchner mit einer ungewohnte­n Standardst­ärke. „Manchmal braucht man aus Freistößen und Ecken ein Tor“, sagte Lewandowsk­i vergnügt. In Chemnitz waren es drei. Hummels, der nach einer Ecke von Rückkehrer Arjen Robben traf, berichtete von seinem ExtraTrain­ing: „Ich habe in den vergangen Tagen an meinem Offensivko­pfballspie­l gearbeitet.“

Mit der Rückkehr von Robben und David Alaba hat Coach Ancelotti pünktlich zum Ligastart wieder mehr Alternativ­en.

Kunz – Scheffel, Endres, M. Trapp – Reinhardt – Leutenecke­r, Grote (28. Trinks), Aydin (71. Mlynikowsk­i), J. Koch – Hansch, Frahn (81. Slavov)

Ulreich – Kimmich, Süle, M. Hummels, Rafinha (63. Alaba) – Tolisso, Rudy (69. Ar. Vidal) – Coman, T. Müller, F. Ribéry – Lewandowsk­i (63. Robben) 0:1 Lewandowsk­i (20.), 0:2 Coman (51.), 0:3 Lewandowsk­i (60.), 0:4 F. Ribéry (79.), 0:5 M. Hummels (89.)

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Foto: Peter Schatz Franck Ribéry fand seinen Streich, Bibiana Steinhaus die Schnürsenk­el aufzumache­n, selbst am witzigsten. Die Schiedsric­hterin reagierte gelassen und zeigte, warum sie künftig in der ersten Bundesliga pfeifen darf.

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