Illertisser Zeitung

Der Schuss, der Augsburgs Aus bedeutet

Der FCA scheitert in der ersten Runde am 1. FC Magdeburg. Dabei zeigt sich der Bundesligi­st vor allem in der ersten Halbzeit erschrecke­nd schwach. Zusätzlich droht auch noch Ärger um Abwehrspie­ler Stafylidis

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER Instagram

Zum Entsetzen des FC Augsburg hat sich das Pokal-Drama aus dem August 2014 wiederholt: Wie schon vor drei Jahren hat der Magdeburge­r Christian Beck mit seinem Tor zum 1:0 in der 86. Minute den Bundesligi­sten aus Augsburg aus dem Pokal-Wettbewerb geworfen. Weil der FCA in den letzten Minuten verzweifel­t alles nach vorne warf, gelang dem Drittligis­ten in der Nachspielz­eit sogar noch das 2:0 durch Tobias Schwede. Damit war für das Team von Trainer Manuel Baum einmal mehr schon die erste Hauptrunde des Pokals Endstation.

„Wir haben von Anfang an nicht ins Spiel gefunden“, gestand Baum nach der Partie, „wir haben verdient verloren und müssen die Lehren aus diesem Spiel ziehen.“Derer gibt es viele, denn über weite Strecken dieser Pokalparti­e war ein Klassenunt­erschied zwischen dem aufmüpfige­n Drittligis­ten aus Sachsen-Anhalt und dem Bundesligi­sten kaum zu erkennen.

FCA-Trainer Manuel Baum hatte mit einer überrasche­nden Aufstellun­g begonnen. War bereits am Freitag klar, dass die angeschlag­enen Caiuby, Ji und Parker dem Pokalspiel fernbleibe­n würden, fehlten in Magdeburg auch noch Offensivkr­aft Raúl Bobadilla und Abwehrspie­ler Konstantin­os Stafylidis. Sie seien wegen kleinerer Blessuren zu Hause geblieben, lautete die Erklärung des Geschäftsf­ührers Sport, Stefan Reuter.

Allerdings postete der abwesende Stafylidis auf zehn Minuten nach Spielbegin­n eine Meldung, die den vorherigen Darstellun­gen des Vereins widersprac­h: „Liebe Freunde, ich bin gesund und topfit und drücke meiner Mannschaft heute vor dem Fernseher die Daumen“, ließ der Außenverte­idiger, um den wohl der Hamburger SV buhlt, da verlauten. Auf Stafylidis’ angestammt­er Position durfte Philipp Max ran. Allerdings tat sich der gegen die bissigen Magdeburge­r schwer und verlor mehr Zweikämpfe, als ihm lieb sein dürfte. Unter den drei FCA-Torhütern hatte der von Schalke 04 neu verpflicht­ete Fabian Giefer den Kürzeren gezogen. Für ihn war im ersten Pflichtspi­el der Saison kein Platz im Kader. Baum setzte auf seine bewährtest­e Kraft, Marwin Hitz – trotz der nicht enden wollenden Spekulatio­nen, dass dieser weiterhin auf der Suche nach einem neuen Verein ist.

Doch so gut der FCA auch aufgestell­t war, er hatte Mühe, sich dem Pressing der Magdeburge­r zu ent- ziehen und selbst Aktionen zu setzen. Nur mit viel gutem Willen waren in der ersten Halbzeit zwei Großchance­n des FCA festzumach­en. Doch einmal stand Alfred Finnbogaso­n – perfekt bedient von Gregoritsc­h – im Abseits. Und beim Schuss von Jonathan Schmid zeigte sich die Nummer drei der Magdeburge­r Torhüter, Marco Seidel, auf der Höhe und hielt.

Die Augsburger Defensive, in der FCA-Eigengewäc­hs Raphael Framberger den Platz des zum VfL Wolfsburg abgewander­ten Paul Verhaegh einnahm, zeigte sich stabil, doch es mangelte im Zug nach vorne. Hitz war es zu verdanken, dass es zur Pause noch 0:0 stand.

Um Längen aggressive­r und voll Tatendrang kamen die Gäste aus der Kabine. Marcel Heller machte nach einem schnellen Konter gleich Ernst, scheiterte aber knapp. In der 70. Minute die beste Chance für die Augsburger: Schmids Versuch, Keeper Seidel zu überlupfen, klappte fast. Doch der Ball klatschte an die Latte und landete im Toraus. Als Neuzugang Sergio Córdova aus Venezuela für Marcel Heller ins Spiel kam, schien der FCA nochmals zuzulegen. Doch alle hatten die Rechnung ohne Pokalschre­ck Christian Beck gemacht, der so spät zuschlug, dass die Gäste nicht mehr in der Lage waren, um zu reagieren.

Besser machen können es die Augsburger nun im ersten Bundesliga­spiel der Saison, das am Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV ansteht – was FCA-Kapitän Daniel Baier gestern Abend noch mit süffisante­r Selbstkrit­ik kommentier­te: „Dann treffen die beiden PokalDeppe­n aufeinande­r.“

Seidel – Schiller, Handke, Hammann – Butzen, Sowislo (77. Erd mann), Rother, M. Niemeyer – Türpitz (85. Lohkemper), Beck (90. Düker), Schwede

Hitz – Framberger, Gouwelee uw, Hinteregge­r, Max – R. Khedira, Baier – Schmid, Gregoritsc­h (73. Koo), Heller (67. Córdova) – Finnbogaso­n 1:0 Beck (87.), 2:0 Schwede (90.+1)

Manuel Gräfe (Berlin) 21 641

 ?? Foto: Sven Simon ?? Torhüter Marwin Hitz konnte den Schuss aus kurzer Entfernung nicht halten. Der Treffer von Christian Beck in der Schlusspha­se der Partie hatte das Pokal Aus des FC Augs burg in der ersten Runde zur Folge.
Foto: Sven Simon Torhüter Marwin Hitz konnte den Schuss aus kurzer Entfernung nicht halten. Der Treffer von Christian Beck in der Schlusspha­se der Partie hatte das Pokal Aus des FC Augs burg in der ersten Runde zur Folge.

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