Wie Unternehmen Energie sparen können
Student wird für seine Abschlussarbeit mit dem Wieland-Preis ausgezeichnet
Energiekosten sind in zunehmendem Maße ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens geworden. Das betrifft vor allem energieintensive Betriebe wie die Wieland-Werke in Vöhringen.
Dort müssen nicht nur Kosten optimiert, sondern auch das Problem der Energieschwankungen, bedingt durch eingespeisten Solar- und Windstrom, in den Griff bekommen werden. Spannungsabfälle können Maschinen lahmlegen. Masterstudent Jonas Lucius Stave hat sich in seiner Abschlussarbeit nun mit diesen Problemfeldern beschäftigt. Dafür hat Stave jetzt den mit 6000 Euro dotierten Wieland-Preis erhalten. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Professor Gerhard Mengedoht, der die Arbeit betreut hat. Die Jury, die sich aus Vertretern der Hochschule Ulm, des Ulmer Initiativkreises nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und der Wieland-Werke zusammensetzte, zeigte sich von der Arbeit des Studenten beeindruckt. Sie erfülle die Kriterien der Nachhaltigkeit, war zu hören.
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass Unternehmen Möglichkeiten haben, ihren Energieverbrauch zu senken. Die besondere Herausforderung besteht jedoch darin, dass Stromnetze, die aus erneuerbaren Energien gespeist werden, starken Schwankungen unterliegen. Darauf müssen sich Abnehmer – also vor allem Industrieunternehmen – einstellen. Durch den Einsatz von Energiespeichern und durch besseres Lastmanagement – also durch die Steuerung der Verbräuche – lasse sich der Anpassungsbedarf reduzieren. Das wiederum bedeutet Stabilität bei der Energieversorgung, von der Einsparung an Kosten ganz zu schweigen. Andererseits, so heißt es in der Beurteilung, können auch im Gewerbe- und Industriebereich Energiespeicher klassische Lastmanagement-Konzepte unterstützen.
In der Energiewirtschaft gilt „Last“als Definition für den Stromverbrauch. Unter Lastmanagement versteht man eine aktive Steuerung des Stromverbrauchs – in Fachkreisen auch „Demand Side Management“genannt. Das ist ein Konzept zur Steuerung bei Energiespitzen, um die Stromnachfrage zu flexibilisieren und Kosten zu senken. Davon sollen nicht nur energieintensive Unternehmen profitieren, sondern auch kleinere Betriebe.
In Staves Arbeit wurde das Potenzial von Lastmanagement und Energiespeichern untersucht. Die Analyse, die mit der Arbeit verbunden war, zeigt auf, dass durch Lastmanagement die Spitzenlast um bis zu 40 Prozent reduziert werden kann, wenn hierfür im Wesentlichen die bereits vorhandene Anlagentechnik optimiert wird.
Der Wieland-Preis würdigt studentische Arbeiten an der Hochschule Ulm, deren Ergebnisse eine nachhaltige Entwicklung fördern und zwar in Bezug auf die drei Aspekte Ökologie, Wirtschaft und Soziales. Die Vergabe des Preises erfolgt jährlich.