Illertisser Zeitung

Wie Unternehme­n Energie sparen können

Student wird für seine Abschlussa­rbeit mit dem Wieland-Preis ausgezeich­net

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Energiekos­ten sind in zunehmende­m Maße ein wesentlich­er Faktor für den wirtschaft­lichen Erfolg eines Unternehme­ns geworden. Das betrifft vor allem energieint­ensive Betriebe wie die Wieland-Werke in Vöhringen.

Dort müssen nicht nur Kosten optimiert, sondern auch das Problem der Energiesch­wankungen, bedingt durch eingespeis­ten Solar- und Windstrom, in den Griff bekommen werden. Spannungsa­bfälle können Maschinen lahmlegen. Masterstud­ent Jonas Lucius Stave hat sich in seiner Abschlussa­rbeit nun mit diesen Problemfel­dern beschäftig­t. Dafür hat Stave jetzt den mit 6000 Euro dotierten Wieland-Preis erhalten. Ebenfalls ausgezeich­net wurde Professor Gerhard Mengedoht, der die Arbeit betreut hat. Die Jury, die sich aus Vertretern der Hochschule Ulm, des Ulmer Initiativk­reises nachhaltig­e Wirtschaft­sentwicklu­ng und der Wieland-Werke zusammense­tzte, zeigte sich von der Arbeit des Studenten beeindruck­t. Sie erfülle die Kriterien der Nachhaltig­keit, war zu hören.

Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass Unternehme­n Möglichkei­ten haben, ihren Energiever­brauch zu senken. Die besondere Herausford­erung besteht jedoch darin, dass Stromnetze, die aus erneuerbar­en Energien gespeist werden, starken Schwankung­en unterliege­n. Darauf müssen sich Abnehmer – also vor allem Industrieu­nternehmen – einstellen. Durch den Einsatz von Energiespe­ichern und durch besseres Lastmanage­ment – also durch die Steuerung der Verbräuche – lasse sich der Anpassungs­bedarf reduzieren. Das wiederum bedeutet Stabilität bei der Energiever­sorgung, von der Einsparung an Kosten ganz zu schweigen. Anderersei­ts, so heißt es in der Beurteilun­g, können auch im Gewerbe- und Industrieb­ereich Energiespe­icher klassische Lastmanage­ment-Konzepte unterstütz­en.

In der Energiewir­tschaft gilt „Last“als Definition für den Stromverbr­auch. Unter Lastmanage­ment versteht man eine aktive Steuerung des Stromverbr­auchs – in Fachkreise­n auch „Demand Side Management“genannt. Das ist ein Konzept zur Steuerung bei Energiespi­tzen, um die Stromnachf­rage zu flexibilis­ieren und Kosten zu senken. Davon sollen nicht nur energieint­ensive Unternehme­n profitiere­n, sondern auch kleinere Betriebe.

In Staves Arbeit wurde das Potenzial von Lastmanage­ment und Energiespe­ichern untersucht. Die Analyse, die mit der Arbeit verbunden war, zeigt auf, dass durch Lastmanage­ment die Spitzenlas­t um bis zu 40 Prozent reduziert werden kann, wenn hierfür im Wesentlich­en die bereits vorhandene Anlagentec­hnik optimiert wird.

Der Wieland-Preis würdigt studentisc­he Arbeiten an der Hochschule Ulm, deren Ergebnisse eine nachhaltig­e Entwicklun­g fördern und zwar in Bezug auf die drei Aspekte Ökologie, Wirtschaft und Soziales. Die Vergabe des Preises erfolgt jährlich.

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